Mama hämmert, Papa backt: Geschlechterklischees auflösen
Bielefeld (dpa/tmn) - In den meisten Familien sind die Aufgaben im Haushalt klar verteilt: Während Mama kocht, wechselt Papa die Glühbirnen. Mit solchem Rollenverhalten schränken Eltern aber den Horizont ihrer Kinder ein.
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„Viele Eltern leben ihren Kindern ein traditionelles Rollenverhalten vor“, sagt Lore Funk von der Koordinierungsstelle für den Boys' und Girls' Day in Bielefeld. Es sei aber wichtig, die Geschlechterklischees aufzubrechen. „Auch Mütter sollten mal den Fahrradreifen wechseln“, rät Funk. „Wenn sie nicht wissen, wie das geht, können sie es ja mit ihrer Tochter zusammen lernen.“ Und Väter könnten ebenso das Abendessen vorbereiten, um den Sohn zum Kochen zu animieren.
Was Mutter und Vater im Alltag tun, könne die spätere Berufswahl der Kinder beeinflussen - und Mädchen beispielsweise davon abhalten, einen eher männertypischen Beruf zu ergreifen. Mütter und Väter gelten laut Funk nach wie vor als die wichtigsten Bezugspersonen, was die Jobentscheidung angeht, gefolgt von Freunden und Lehrern.
Viele Mädchen orientierten sich mehr an den Tätigkeiten ihrer Mütter und hätten deswegen oft ein technisches Defizit. Den Jungs fehle dafür die Übung in vermeintlich weiblichen Aufgaben. Wichtig sei daher, dass Eltern die Aufgaben flexibel unter sich aufteilten, so Funk mit auf den Blick auf den Girls' und Boys' Day am Donnerstag (25. April). An diesem Tag können Mädchen typische Männerberufe kennenlernen und Jungs von Frauen geprägte Berufe erforschen.
Aber was, wenn die Tochter doch einen frauentypischen Beruf ergreifen und unbedingt Friseurin werden möchte? Oder der Sohn Bauarbeiter? „Eltern sollten die Ideen der Kinder zunächst akzeptieren und nicht sofort davon abraten“, empfiehlt Funk. Um den Nachwuchs vorsichtig in eine andere Richtung zu lenken, könnten Eltern aber beispielsweise ein Gespräch mit einer Person aus dem gewünschten Berufsfeld organisieren. Das helfe Kindern dabei, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken.