Mehrheit der Paare scheut Diskussionen

Göttingen (dpa/tmn) - Viele Paare vermeiden Diskussionen über Probleme. Vor allem Männer verweigerten das Gespräch, berichten Forscher nach einer groß angelegten Studie. Das kann zu einem Teufelskreis führen.

In rund 82 Prozent der Partnerschaften kommt es regelmäßig nicht zu wichtigen Gesprächen. Das zeigt eine Studie der Universität Göttingen, an der mehr als 18 000 Männer und Frauen teilnahmen. Männer sind dabei die häufigeren „Vermeider“: 65 Prozent der Frauen gaben an, mit ihren Problemen beim Partner kein Gehör zu finden. Dem gegenüber stehen 42 Prozent der Männer, die vergeblich versuchen, ihre Partnerinnen zu Problemgesprächen zu bewegen.

Noch häufiger komme es zu einem Teufelskreis aus „Verfolger“ und “Verfolgtem“, so die Wissenschaftler. Dabei werden Diskussionen zwar begonnen, jedoch zieht sich ein Partner immer mehr zurück, während der andere immer heftiger versucht, die Diskussion in Gang zu halten. 70 Prozent der Frauen und 49 Prozent der Männer berichten von diesem Schema.

Den meisten Paaren sei zwar klar, dass es besser wäre, Probleme zu besprechen. Die emotionale Bindung zum Partner macht es ihnen aber oft besonders schwer, ruhig und rational zu debattieren. Befinden sich Paare in einer verfahrenen Situation, kann es helfen, mithilfe eines Paartherapeuten neue Kommunikationsmuster zu erlernen.