Plötzlicher Kindstod: Risiko durch Rückenlage verringern
Köln (dpa/tmn) - Überhitzung und Ersticken gelten als mögliche Ursachen für den plötzlichen Kindstod. Ganz geklärt sind diese noch nicht. Eltern können aber trotzdem vorbeugende Maßnahmen treffen.
Eltern sollten dafür sorgen, dass ihr Baby immer auf dem Rücken im eigenen Bett schläft. Außerdem sollte die Temperatur im Schlafzimmer nicht über 18 bis 20 Grad liegen. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin. Die Schlafunterlage sollte möglichst fest sein. Am besten liegen keine weichen Spielsachen, Kopfkissen und Decken im Bett. Das Kind kann statt unter einer Decke besser in einem Kinderschlafsack schlafen.
Nur unter Aufsicht der Eltern und wenn das Baby wach ist und den Kopf einigermaßen sicher heben kann, kann es auch mal auf dem Bauch liegen und seine Umgebung anschauen. Das Sofa ist auch nicht als Schlafplatz geeignet, da dessen Oberfläche meist weich ist und häufig in eine Richtung abfällt. Säuglinge können leicht rollen und dann mit dem Gesicht zwischen Sitz und Lehne gelangen und Luftnot bekommen, wie Prof. Hans-Jürgen Nentwich vom BVKJ sagt.
Als plötzlicher Kindstod ist ein unerwarteter Tod ohne erklärbare Ursache im ersten Lebensjahr definiert. Laut BVKJ sterben in Deutschland jährlich etwa 150 Babys am plötzlichen Kindstod. Einer amerikanischen Untersuchung zufolge sind vor allem Babys zwischen zwei und vier Monaten betroffen. Weitere Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod sind laut der Studie: Rauchen und Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft und nach der Geburt, junges Alter - unter 20 Jahren - der Mutter, mehrere vorangegangene Geburten, Frühgeburt und Wachstumsprobleme des Kindes.