Studie zu Muttermilch: Höher Gebildete stillen länger

Ulm (dpa/tmn) - Die Schulbildung hat einen Einfluss darauf, wie lange Mütter ihr Kind stillen. An die Empfehlung, das Kind vier bis sechs Monate ausschließlich zu stillen, halten sich vor allem besser gebildete Frauen.

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Frauen mit niedriger Schulbildung stillen seltener oder hören früher damit auf.

Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität Ulm, die zwei Geburtskohortenstudien verglichen haben. Für die Ulmer Säuglingsstudie (2000/2001) und die SPATZ Gesundheitsstudie (2012/2013) wurden jeweils knapp tausend Frauen befragt, sowie medizinische Daten erfasst.

Vermutlich wissen höher gebildete Frauen eher über den langfristigen Nutzen des Stillens Bescheid: Gestillte Säuglinge erkranken im ersten Lebensjahr seltener an Infektionen und haben ein geringeres Allergierisiko. Außerdem schützen bestimmte Bestandteile in der Muttermilch nach heutigen Erkenntnissen auch vor bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht.

Bei der Analyse wurde untersucht, wie sich demografische und persönliche Lebensstilfaktoren auf die Stilldauer der Mütter auswirken. Neben der Bildung spielen auch Gewicht, Zigaretten und Alkoholkonsum sowie die Art der Geburt (mit oder ohne Kaiserschnitt) eine Rolle. Untergewichtige oder stark übergewichtige Frauen stillen beispielsweise deutlich seltener und kürzer als Frauen mit Normal- oder leichtem Übergewicht.

Die Forscher unterschieden in der Studie zwischen Müttern, die weniger als zwölf Jahre Schulbildung hatten, und solchen, die zwölf oder mehr Jahre in schulischer Ausbildung waren.