Umgang mit trinkfreudiger Clique nicht verbieten
Hamm (dpa/tmn) - Der Freundeskreis hat oft einen großen Einfluss darauf, ob und wie viel Jugendliche trinken. Doch selbst wenn Eltern der Umgang ihrer Kinder missfällt: Etwas dagegen tun können sie in der Regel nicht.
Eltern sind nicht immer froh über den Umgang ihrer Kinder, vor allem wenn die Freunde trinken. Doch: „Den Umgang mit der Peergroup verbieten bringt nichts“, sagt Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in Hamm. Wichtig sei, dass Erwachsene dem Kind das Gefühl vermitteln „Du kannst jederzeit zu uns kommen.“ Dies beinhalte, das Kind in seinen Fragen und Problemen zu beraten und nicht zu verurteilen.
Statt Kindern bei der Wahl ihrer Freunde reinzureden, sei es besser, sie zu bestärken. Eltern könnten ihrem Nachwuchs beispielsweise als Richtschnur mitgeben: „Du musst nicht dem folgen, was andere cool finden“, rät Gaßmann. Das schaffe ein vertrauensvolles Verhältnis.
Verzichten sollten Eltern in jedem Fall darauf, im Gespräch über Alkohol mit der Gesundheit zu argumentieren. Das beeindrucke Jugendliche gar nicht. Die Aussicht, in 10 oder 15 Jahren etwa Probleme mit der Lunge zu bekommen, sei für sie zu abstrakt und weit entfernt.