Fitness: Keine Chance dem Schweinehund

In der kalten Jahreszeit fällt es schwer, sich zum Sporttreiben zu motivieren. Wir geben einige Tipps.

Düsseldorf. Die warmen und langen Tage sind vorbei. Und mit ihnen auch die Motivation, an die frische Luft zu gehen. Eventuell können wir uns noch zu einem gemütlichen Spaziergang aufraffen. Aber zum Sporttreiben? Da ist der innere Schweinehund jetzt besonders stur. Dabei hat auch Bewegung in der kalten Jahreszeit seine Reize. Wir geben Tipps, wie Sie die Unlust überlisten können.

"Wir müssen den Schweinhund durch positive Gefühle motivieren", sagt Werner Mickler, Sportpsychologe an der Sporthochschule Köln. Mit einer Tafel Schokolade vor dem Fernseher ist das schwierig. Eventuell fühlt man sich kurzfristig gut, nach einiger Zeit meldet sich aber garantiert das schlechte Gewissen. Wer sich dagegen regelmäßig bewegt, wird meist schnell merken, dass Sport gut tut. "Dieses gute Gefühl, das nach der Belastung eintritt, können wir zur weiteren Motivation nutzen", erklärt Mickler.

Das kann der Spaß an der Bewegung sein, die verbesserte Fitness oder der Stressabbau. Nur wer positive Erfahrungen macht, wird auch auf Dauer bei seinem Sportprogramm bleiben. Das gilt auch für Einsteiger.

Durch Sport in der Gruppe wächst der soziale Druck. Mickler: "Dadurch ist der Aufforderungscharakter größer. Schließlich will niemand als einziger zum verabredeten Termin nicht erscheinen." Ein weiterer Vorteil der Gruppe: Durch ein Schwätzchen zwischendurch wird man von störenden Einflüssen - wie dem Wetter - abgelenkt. Das gleiche gilt, wenn man regelmäßig gemeinsam mit dem Partner seinen Sport absolviert.

Sei es der Aerobic-Kurs im Fitnessstudio oder das wöchentliche Kicken mit der Fußballtruppe - egal, welche Bewegung man bevorzugt, sie sollte am besten an einem festen Tag stattfinden. So ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich daraus ein fester Rhythmus entwickelt, an den man sich schnell gewöhnt. Im besten Fall will man dieses Ritual dann nicht mehr missen. "Bei festen Terminen gibt es außer Krankheit keine Entschuldigungen", sagt Theo Stemper, Privatdozent im Fachbereich Sportwissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal.

Den Eintrag der Trainingseinheit in den Terminkalender rät Sportpsychologe Mickler aber nicht jedem: "Es ist eine Möglichkeit für Menschen, die unter zeitlichem Druck stehen. Bei anderen kann es eher negative Gefühle hervorrufen, weil sie sich unter Druck gesetzt fühlen."

Die schönste Belohnung tritt bereits ein, wenn man seinen Plan in die Tat umgesetzt hat. Das kann beispielsweise die Joggingrunde sein, die man trotz schlechtem Wetter durchgestanden hat. "Der Stolz auf sich selbst und das Wohlgefühl sind die besten Garanten fürs Durchhalten", sagt Sportpsychologe Mickler. Mit einem heißen Bad oder einem leckerem Tee wird das Belohnungsprinzip auch nach der Belastung fortgesetzt.

Wenn bei kaltem Wetter die Kleidung am Körper klebt, ist es mit der Motivation meist vorbei. Doch das muss nicht sein. Mit spezieller Funktionskleidung, die den Schweiß vom Körper nach außen transportiert, macht Sport auch bei Wind und Kälte Spaß. Es ist besser, sich nach dem Zwiebel-Prinzip zu kleiden, als nur eine Lage zu tragen. So können sich in den Zwischenräumen wärmende Luftpolster bilden. Bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius ist eine Mütze sinnvoll, um den Körper warm zu halten. Der Grund: Über den Kopf verlieren wir am meisten Körperwärme.

Wer trotz aller Tipps den Weg an die frische Luft scheut, auf Bewegung aber dennoch nicht verzichten will, sollte über die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio oder Sportverein nachdenken. Einige Studios bieten auch Monats-Mitgliedschaften an. Und Sportarten wie Badminton, Fußball oder Schwimmen sind sowieso unabhängig vom Wetter.