Geld: Gesundheitsreform - Was ändert sich ab 2009?

Krankenversicherte müssen sich auf höhere Beiträge einstellen, haben aber auch mehr Rechte.

Düsseldorf. Das Jahr 2009 bringt Veränderungen im Gesundheitssystem: Gesundheitsfonds, Wegfall des Krankengelds für freiwillig versicherte Selbstständige in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sowie Basistarif und Wechselrecht in der Privaten (PKV) sind die wichtigsten Schlagworte. "Es wird teurer und intransparenter", sagt Lilo Blunck, Vorstandsvorsitzende des Bundes der Versicherten (BdV).

Gesundheitsfonds: Mit dem Gesundheitsfonds wird ein einheitlicher Beitragssatz von 15,5 Prozent eingeführt. Kassen, die mit dem aus dem Gesundheitsfonds zugewiesenen Geld nicht auskommen, dürfen einen Zusatzbeitrag erheben - maximal ein Prozent vom Bruttoeinkommen. Dem individuellen Leistungsangebot der Kassen kommt künftig mehr Gewicht zu. Stärker als bisher sollten Verbraucher diese mit ihrem Gesundheitszustand abgleichen.

Basistarif: Alle freiwillig Versicherten, die bisher in der GKV sind, dürfen ab 2009 in den neuen Basistarif der PKV wechseln. "Auch Bestandskunden der Privaten dürfen bis 30. Juni wechseln", sagt Rainer Sbrzesny von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland. Danach ist das nur unter besonderen Bedingungen möglich. Der Beitrag liegt pauschal bei rund 550 Euro im Monat. Die Nachteile: Es gibt keine Familienversicherung. Beim Arzthonorar wird nur zu den der GKV vergleichbaren Gebühren abgegolten. Für Privatpatienten gelten aber wesentlich höhere Sätze.

Wechselrecht: Wer ab 2009 einen Vertrag in der PKV abschließt, darf innerhalb der PKV die Tarife wechseln und dabei einen Teil seiner Alterungsrückstellung mitnehmen. "Wer aber vorher in einem leistungsstarken Tarif war und nun aus Kostengründen in den Basistarif wechselt, verliert viel der angesparten Alterungsrückstellung", sagt Blunck vom BdV.

Krankengeld in GKV: Ab 2009 haben Selbstständige in der GKV keinen Anspruch auf Krankengeld. Dafür zahlen sie den ermäßigten Beitragssatz von 14,9 Prozent. Den Anspruch kann man sich aber ohne Wartezeit über einen Wahltarif der GKV sichern, wenn man sich bis 31. Dezember entscheidet.

Weitere Informationen erhalten Sie auf drei Wegen:

Per Fax-Abruf bis 12. Dezember unter 09001/25 26 65 50 17. Jede Minute kostet 0,62 Euro.

Geschäftsstellen unserer Zeitung geben die Tipps gegen eine Gebühr von 1,50 Euro ab.

Per Post erhalten Sie die Tipps, wenn Sie einen mit 1,45Euro an sich selbst adressierten Din-A5-Umschlag schicken: Redaktion Geldtipp, ,"Gesundheitsreform 2009", Postfach 101132, 40002 Düsseldorf.