Bauspardarlehen: Niedrigzinsen eignen sich nicht immer

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Einige Bausparkassen werben derzeit mit Niedrigzinsdarlehen um neue Kunden. Verbraucher sollten sich die Angebote gut ansehen. Sie eignen sich nicht für jedes Vorhaben.

Bausparkassen bieten gerade Niedrigzinsdarlehen an. So gibt es Tarife, bei denen die Darlehenszinsen zwischen 1,6 Prozent und 1,0 Prozent liegen. „Das klingt verlockend“, sagt Max Herbst von der unabhängigen FMH-Finanzberatung. Allerdings eignen sich diese Angebote nicht für jedes Vorhaben. Grund: Wer mit solch einem Vertrag finanzieren will, muss sein Guthaben der Bausparkasse relativ lang zur Verfügung stellen, das Darlehen später jedoch sehr schnell tilgen.

Ein Beispiel: Ein Bausparer möchte 100 000 Euro finanzieren. Er bespart den Niedrigzinsvertrag 117 Monate lang - das sind fast zehn Jahre - mit monatlich 450 Euro. Das Guthaben ist nach diesem Zeitraum auf 52 000 Euro angewachsen. Das anschließende Bauspardarlehen über 48 000 Euro muss nun aber mit monatlich 700 Euro innerhalb von fünfeinhalb Jahren getilgt werden.

„Geeignet sind solche Angebote daher eher für Kunden, die nur dieses eine Bauspardarlehen bedienen müssen“, sagt Herbst. „Das ist beispielsweise bei einer Modernisierungsmaßnahme der Fall.“ Wer allerdings eine teure Immobilie finanziert, kann mit einer solch hohen Tilgungsrate schnell überfordert werden.