Was Sparer gegen die Inflation tun können

Düsseldorf (dpa/tmn) - Die Inflationsrate steigt wieder. Das Problem: In Zeiten niedriger Zinsen sind die Renditen oft nicht der Rede wert. Sparer können die Preissteigerung daher nur schwer ausgleichen.

Jetzt kommt es auf die richtige Strategie an.

Fast alles wird teurer. Vor allem die steigenden Preise für Nahrungsmittel haben die Inflationsrate nach oben getrieben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg sie im Juli von 1,8 Prozent im Vormonat auf 1,9 Prozent. „Für Sparer ist das schlecht, weil ihr Geld immer weiter an Wert verliert“, erklärt Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. „Der beste Inflationsschutz für ist ein guter Mix aus verschiedenen Anlagen.“ Auf welche Produkte Sparer setzen sollten im Überblick:

Aktien oder Fonds: „Um Aktien kommen Anleger derzeit nicht herum“, erklärt die Finanzexpertin. „Allerdings muss man sich hier immer fragen, wie viel Risiko man erträgt.“ Denn die Kurse entwickeln sich nicht nur nach oben. Je länger Anleger dabei bleiben können, desto größer die Chance, auch Verlustphasen wieder auszugleichen. Für Einsteiger gut geeignet sind börsengehandelte Indexfonds, sogenannte ETFs, die vergleichsweise günstig sind.

Zinsanlagen: Einen gewissen Schutz bieten Tagesgeldkonten. Der Vorteil: Das Geld ist täglich verfügbar. Laut der unabhängigen FMH-Finanzberatung in Frankfurt können Kunden bei guten Angeboten derzeit bis zu 1,5 Prozent Zinsen bekommen (Stand: 12.08.13). Etwas mehr gibt es bei Festgeldkonten. Wer 5000 Euro für zwei Jahre fest anlegt, bekommt etwas über 2,00 Prozent Zinsen (Stand: 12.08.13). Der Nachteil: Das Geld ist im Anlagezeitraum nicht verfügbar.

Immobilien: Auch die eigenen vier Wände bieten einen Schutz vor Inflation. „Allerdings sind hier meist andere Gründe für den Kauf ausschlaggebend“, erklärt Oelmann. Kleinanleger, die sich kein eigenes Haus zulegen wollen, können auch in offene Immobilienfonds investieren. Hier können sie sich schon mit kleinen Beträgen an Immobilien beteiligen. „Allerdings sollten Anleger hier die neuen Haltefristen beachten, die seit Juli gelten.“ Danach kommen Anleger nicht sofort an ihr Geld, sondern müssen eine Weile warten.

Edelmetalle:„Edelmetalle wie Gold sind riskant“, sagt Oelmann. „Der Gold-Anteil im Depot sollte nicht mehr als 10 Prozent ausmachen.“ Denn hier setzen Anleger allein auf den Kurs. Zinsen oder Ausschüttungen gibt es nicht. „Hinzu kommt ein Wechselkursrisiko“, erklärt die Verbraucherschützerin. Denn gehandelt wird Gold in Dollar.