Honorarberatung: Vor- und Nachteile im Überblick

Stuttgart (dpa/tmn) - Der Begriff „Honorarberatung“ ist gesetzlich nicht geschützt. In der Regel bezeichnet er eine Finanzberatung, bei der der Kunde die Vergütung in Form eines Honorars übernimmt.

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Das Wort wird in Abgrenzung zur Provisionsberatung verwendet - dabei erhält der Finanzberater oder sein Arbeitgeber eine Provision vom Hersteller eines Finanzproduktes.

Vorausgesetzt, der Berater hat dessen Produkte erfolgreich an einen Kunden vermittelt. Der Vorteil der Honorarberatung: „Der Produktanbieter hat keinen Einfluss mehr auf die Empfehlung des Beraters“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Er könne also die besten Produkte am Markt empfehlen.

Aus Sicht des Verbraucherschützers gibt es dabei allerdings ein Problem: Der Kunde muss vorher wissen, welche Finanzprodukte er braucht, damit er den passenden Berater finden kann. Denn laut Gesetz sind Honorarberater nur für bestimmte Produktarten zugelassen, beispielsweise für Wertpapiere, unternehmerische Beteiligungen oder für Versicherungen. Für eine bedarfsgerechte Beratung sei es aber zwingend erforderlich, dass es vorab keine Einschränkung der Produktarten gibt. „Noch ist eine Honorarberatung auch keine Garantie für eine gute Beratung“, warnt der Finanzexperte. Seiner Auffassung nach seien die gesetzlichen Vorgaben zur Qualifikation und die staatliche Überwachung noch nicht ausreichend.

Wer zu dem Gespräch einen Zeugen mitnimmt - eine vertraute, kritische Person - hat bessere Chancen, seine Rechte durchzusetzen, wenn die Beratung fehlerhaft war. Außerdem sollten Kunden generell in Ruhe prüfen, ob der Ratschlag nachvollziehbar begründet wurde und erst dann eine Entscheidung treffen.