Langfristige Sparbriefe bringen kaum Vorteile

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - In der Kürze liegt die Würze. Das Sprichwort trifft auch auf so manche Sparanlage zu. Denn die Zinsen verändern sich mit der Laufzeit nur wenig. Zudem nehmen sich Sparer durch lange Laufzeiten die Möglichkeit, flexibel reagieren zu können.

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Bei Sparzinsen gilt häufig: Je länger Kunden ihr Geld anlegen, desto mehr bekommen sie. Zum Beispiel bei Sparbriefen: Für eine Anlagedauer von 3 Jahren können Sparer laut der FMH-Finanzberatung in Frankfurt am Main bei guten Angeboten bis zu 2,1 Prozent Zinsen bekommen. Bei einer Anlagedauer von 5 Jahren bekommen Kunden im besten Fall 2,2 Prozent Zinsen, und bei 10 Jahren sind immerhin bis zu 2,75 Prozent möglich.

Doch lohnt es sich, sein Geld für 10 Jahre fest anzulegen? „Bei sehr langen Laufzeiten müssen Sie bedenken, dass die Zinsen in dem Zeitraum auch wieder steigen können“, erklärt FMH-Inhaber Max Herbst. Sparer müssten dann damit leben, dass ihr Geld gebunden ist und sie es nicht zu besseren Konditionen neu anlegen können. Steigt in diesem Zeitraum auch die Inflationsrate, laufen Sparer sogar Gefahr, Geld zu verlieren. Das ist dann der Fall, wenn der Zinssatz unter der Inflationsrate liegt.

Flexibler bleiben Sparer, wenn sie kürzere Laufzeiten wählen. „Wenn Sie Wert auf die deutsche Einlagensicherung legen, können Sie bei einem Anlagezeitraum von 5 Jahren derzeit um die 2 Prozent Zinsen bekommen“, hat Herbst beobachtet. Das ist mehr als die derzeitige Inflationsrate, die im Juni in Deutschland bei 1,0 Prozent lag. „Damit tun Sie schon etwas für die Werterhaltung.“

(Die genannten Zinssätze wurden erhoben am 29. Juli 2014.)