Zusatzkosten können Kreditkarten teuer machen
Stuttgart (dpa/tmn) - Kreditkarten-Angebote von Möbelhäusern und anderen Unternehmen sollten gut geprüft werden. Denn darin können unnötige Zusatzleistungen wie Versicherungen enthalten sein.
Neue Möbel können die Haushaltskasse belasten. Denn für eine schicke Einrichtung können schnell mal 10 000 Euro zusammenkommen. „Manche Möbelhäuser bieten Kunden nicht nur eine Null-Prozent-Finanzierung an“, hat Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg beobachtet. Ab und an werden die Kunden auch mit speziellen Kreditkarten gelockt, mit denen sie ihre Neuanschaffung bezahlen können. Doch Vorsicht: Manchmal sind dabei unnötige Zusatzleistungen enthalten, die den Kredit dann teuer machen. „Kunden zahlen dann mitunter lange an einem solchen Darlehen.“
Der Finanzexperte nennt ein Beispiel: „In einem Fall verlangte ein Unternehmen 14,95 Prozent Zinsen.“ Der Kunde zahlte außerdem für eine Kreditversicherung, die einspringen sollte, wenn er Probleme bei der Ratenzahlung bekommen sollte. „Hierfür wurden noch einmal 8,28 Prozent der Kreditsumme in Rechnung gestellt.“ Doch damit nicht genug: Das Leistungspaket enthielt auch einen Kartenschutz für 98 Euro für drei Jahre — danach verlängert er sich um ein weiteres Jahr, wenn die Karte nicht fristgerecht gekündigt wird. Der Beitrag pro Jahr sollte dann 49 Euro betragen. Hierbei konnte der Kunde verschiedene Bank- und Telefonkarten registrieren lassen und bei Verlust eine Telefonnummer anrufen, um diese Karten sperren zu lassen.
Für Verbraucherschützer Nauhauser zeigt dieses Beispiel, wie schnell Kunden um ihr Geld gebracht werden. „Ein solcher Fall liegt in der Kategorie legale Abzocke“, erklärt er. Das Problem: Am Zins lässt sich nichts ändern, denn er ist fest vereinbart. „Die Versicherung und die Zusatzangebote hätte sich der Kunde allerdings sparen können.“ Allein die Prämie für die Kreditausfallversicherung belief sich auf 3000 Euro. Verbraucher sollten daher bei angebotenen Kreditkarten von Unternehmen die Konditionen gut prüfen. Denn nicht immer sind Angebote auch auf den zweiten Blick günstig.