Selbst ist der Anleger - Eigene Garantiefonds gestalten

Stuttgart (dpa/tmn) - Anleger können sich sichere Finanzprodukte selber gestalten. Diese beruht sowohl auf Festgeld als auch auf Aktien. Der Garantiefonds Marke Eigenbau hat klare Vorteile.

Selbst zusammengestellte Garantiefonds gewährleisten, dass Sparer keine Verluste hinnehmen müssen, also mindestens ihr eingezahltes Kapital zurückbekommen. „Es ist gar nicht so schwer, sich einen eigenen Garantiefonds zu bauen“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart.

Für das eigene Produkt sind zwei Bausteine nötig: „Sie brauchen eine Geldanlage, bei der Sie Zinsen bekommen, und einen breit streuenden Aktienfonds“, erklärt der Finanzexperte. „Wird das Geld richtig aufgeteilt und lange genug angelegt, sind Verluste praktisch ausgeschlossen.“

Eine Beispielrechnung: Ein Anleger hat 10 000 Euro zur Verfügung. Davon investiert er 70 Prozent oder 7000 Euro in eine Festgeldanlage mit einem Zinssatz von 2 Prozent. Die übrigen 30 Prozent oder 3000 Euro steckt der Anleger in einen Aktienfonds, der den weltweiten Aktienindex MSCI World abbildet.

Nach zehn Jahren fallen beim Festgeld rund 1530 Euro Zinsen an. Das heißt: Das Vermögen im Aktienfonds könne sich im selben Zeitraum halbieren, bevor der Anleger Verluste macht. „Einen Verlust von 50 Prozent hat es beim MSCI-World-Index ab drei Jahren Haltedauer allerdings noch nie gegeben“, sagt Nauhauser.

Im Gegenteil: Bei einer Einmalanlage ist das Vermögen in diesem Index in einem Zeitraum von zehn Jahren im Durchschnitt um 210 Prozent gewachsen, hat sich also verdreifacht. Der maximale Verlust, den Anleger in diesem Zeitraum verkraften mussten, lag bei 21 Prozent, der maximale Gewinn bei 604 Prozent.

Der Garantiefonds Marke Eigenbau hat klare Vorteile, sagt Nauhauser: „Die Kombination aus günstigem provisionsfreiem Indexfonds und gut verzinsten Sparbriefen wird jeden herkömmlichen Garantiefonds schlagen.“