Sepa: Die neuen langen Kontonummern kommen

Ab 2014 kombiniert die Iban-Nummer auf 22 Stellen Bankleitzahl und Kontonummer.

Brüssel. Wer ins Ausland Geld überweisen will, ärgert sich oft über Bankgebühren oder die langsame Abwicklung. Das wird mit dem neuen EU-System Sepa (Single Euro Payments Area) anders. Europaweit einheitliche Kontonummern (Iban) lösen 2014 die alten Zahlenkombinationen ab — auch für Transfers im Inland.

„Grenzüberschreitende Überweisungen werden schneller, billiger und sicherer“, schreibt das Europaparlament. Im Europäischen Zahlungsraum Sepa stehen die Banken stärker im Wettbewerb und müssen versteckte Gebühren abschaffen.

Privatleute und Firmen sind nicht länger gezwungen, für Auslandsgeschäfte mehrere Konten in verschiedenen Ländern zu haben. Die Miete für die Ferienwohnung auf Mallorca lässt sich bequem über ein deutsches Konto zahlen — ohne Bankgebühr.

Statt der inländischen Kontonummer mit meist zehn Stellen muss er die 22-stellige internationale Kontonummer Iban eintragen. Die Bankleitzahl wird durch den Code BIC ersetzt — an die Stelle der Zahlenkombination tritt eine Buchstabenreihe. Die alten Lastschrift-Aufträge bleiben gültig.

Schon heute steht die Iban auf jedem Kontoauszug, manchmal auch bereits auf Bankkarten. Beim Online-Banking kann der Kunde sich die gespeicherten Daten aus einer Liste auswählen, um Fehler zu vermeiden. Viele Banken bieten den Kunden Umrechnungshilfen an: Gibt ein Kunde seine alten Daten ein, rechnet der Bankcomputer diese automatisch in die neue Kontonummer um.

Verbraucherschützer warnen: Ist die Überweisung mit einem Tippfehler einmal abgeschickt (zum Beispiel beim Online-Banking), ist sie nicht mehr zu widerrufen. Dann muss der Kunde seine Hausbank informieren, die sich mit der Empfängerbank in Verbindung setzt. Der Kunde muss seine Bank um Rückbuchung bitten. Nach Angaben der Verbraucherschutzzentrale passiert dies auf eigenes Risiko und eigene Kosten.

Wegen der langen politischen Debatte kommt die Sepa-Umstellung ein Jahr später als geplant. Stichtag ist nun der 1. Februar 2014. Solange gelten die nationalen Systeme weiter. Für Überweisungen im Inland gilt eine Übergangsfrist bis 1. Februar 2016, die in der Praxis aber wohl nicht ausgeschöpft werden wird. Die Bankenbranche hatte zunächst drei bis fünf Jahre für die Umstellung verlangt.