Seriöse Finanzvermittler knüpfen Kontakte nicht am Telefon

Berlin (dpa/tmn) - Geld anzulegen, ist nicht einfach. Niedrige Zinsen und unzählige Finanzprodukte machen es kompliziert, den Überblick zu behalten. Das versuchen auch unseriöse Anbieter auszunutzen.

Foto: dpa

Wer genau hinsieht, kann solche Fallen aber erkennen.

In der Hoffnung auf hohe Renditen fallen Anleger immer wieder auf dubiose, vermeintlich lukrative Angebote ein. So sind die erfassten Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrugsdelikte nach Ermittlungen des Bundeskriminalamtes (BKA) 2013 gegenüber 2012 um 29 Prozent auf insgesamt 6365 Fälle gestiegen, berichtet der Bundesverband deutscher Banken. Doch es gibt Warnzeichen. Vier Punkte, auf die Anleger achten sollten:

Telefonanrufe: Unseriöse Anbieter knüpfen erste Kundenkontakte immer wieder per Telefon. Dabei ist das eigentlich gesetzlich verboten. Verbraucher sollten sich auf ein solches Gespräch deshalb nicht einlassen. Das gilt vor allem, wenn traumhafte Renditen in Aussicht gestellt werden. Denn diese können ohne Risiko kaum erzielt werden. Eine Orientierungshilfe: Bei zehnjährigen Bundesanleihen können Anleger aktuell mit etwa einem Prozent Rendite rechnen.

Zeitdruck: Jeder sollte Zeit haben, seine Anlageentscheidung zu überdenken. Dubiose Anbieter setzen Anleger aber oft mit dem Argument unter Druck, nur ein sofortiger Entschluss garantiere Spitzengewinne. Doch die Erfahrung zeigt: Übereilte Entscheidungen werden oft bereut. Denn mögliche Fallen werden so zu spät erkannt.

Auslandsadressen: Erkundigen sollten sich Kunden auf jeden Fall nach dem Geschäftssitz des Vermittlers. Befindet sich dieser in einem exotischen Land, ist Vorsicht angesagt. Dort können geschädigte Kunden rechtliche Ansprüche oft nur schwer durchsetzen.

Folgegeschäfte: Um potenzielle Anleger in Sicherheit zu wiegen, schütten die vermeintlichen Geldprofis aus einem ersten Kontakt mit geringem Kapitaleinsatz stattliche Gewinne aus. Meist wird dem Kunden gleichzeitig ein neues Angebot unterbreitet, allerdings unter Einsatz einer erheblich größeren Anlagesumme. Auch hier gilt: Nicht auf solche Angebote einlassen.