Als Stotterer flüssig reden lernen

Erwachsene brauchen eine langwierige Therapie.

Düsseldorf. Ebenso wie der Hauptdarsteller Colin Firth im oscarprämierten Film „The King’s Speech“ leiden erwachsene Stotterer sehr unter ihrer Behinderung. Während bei Kindern eine frühzeitige und kindgerechte Therapie verhindern kann, dass beginnende Stottersymptome chronisch werden, zielt sie bei Jugendlichen und Erwachsenen darauf ab, mit der Störung im Alltag umzugehen.

„Ein chronisches Stottern im Erwachsenenalter ist im Prinzip nicht heilbar, aber der Erwachsene kann lernen, mit dieser Redeflussstörung umzugehen — zum Beispiel indem er nicht mehr den Anspruch hat, in jeder Situation flüssig sprechen zu müssen“, sagt Dietlinde Schrey-Dern vom Deutschen Bundesverband für Logopädie. Auf diese Weise können die Symptome der Störung deutlich reduziert, bis sehr minimiert werden. Das trägt schließlich auch dazu bei, dass die Lebensqualität erheblich verbessert wird.

Wer als Erwachsener sein Stottern behandeln lassen will, sollte sich auf eine längere Therapie einstellen. Die Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe hilft hier bei der Suche nach einem Therapeuten. Doch wann ist eine Therapie erfolgreich? „Erst dann, wenn der Betroffene sich zum Stottern bekennt, die in der Therapie erworbenen Strategien im Alltag einsetzt und sich nicht mehr der Kommunikation entzieht. Ist das auch noch nach fünf Jahren der Fall, kann von einer erfolgreichen Therapie gesprochen werden“, sagt Schrey-Dern.