ASS-Tabletten nicht eigenmächtig absetzen
Berlin (dpa/tmn) - Ältere Menschen sollten nicht eigenmächtig Medikamente mit dem Wirkstoff ASS absetzen. Denn beim plötzlichen Verzicht nach einer längeren Einnahme kann ein Schlaganfall drohen.
Bei Patienten mit Kreislaufproblemen und Gefäßkrankheiten steige das Anfall-Risiko erheblich, wenn sie ohne ärztlichen Rat kein ASS mehr einnehmen, warnt die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft in Berlin. Sie beruft sich auf einen Beitrag in der Fachzeitschrift „Neurology“.
Die Auswertung von knapp 40 000 britischen Krankenakten von Patienten der Generation „50 plus“ ergab demnach, dass etwa 14 Prozent von ihnen eigenmächtig ASS abgesetzt hatten. Bei ihnen habe sich das Schlaganfall-Risiko um 46 Prozent erhöht.
ASS ist die Abkürzung für Acetylsalicylsäure. Sie verhindert, dass sich das Blut verklumpt und beugt so Blutgerinnseln vor. Die Gerinnsel können Gefäße verschließen und zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Folgen eines schweren Schlaganfalls sind unter anderem Sprachstörungen und Lähmungen, von leichteren Anfällen erholen sich Patienten binnen eines Tages.