Auf dem Menüplan für Kinder dürfen Spaghetti nicht fehlen
Experten haben für Kliniken und Schulen eine Speisekarte entwickelt. Das Essen muss gesund und lecker sein.
Dortmund. Wenig Fett, viele Kohlenhydrate und bei jeder Mahlzeit ein Getränk: Schulen, Kindergärten oder Kliniken können ihre kleinen Gäste jetzt nach einer wissenschaftlich erarbeiteten Kinderspeisekarte bedienen.
Drei Jahre haben das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) und das Klinikum Dortmund mit Hilfe von Land und EU an dem Konzept gearbeitet und es erprobt. „Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen eine schmackhafte und gesunde Mischkost-Alternative zu Pommes und Co. zu bieten“, sagte Stationsleiter Hermann Kalhoff in Dortmund.
Die jungen Patienten bekommen dort fünf Mal am Tag eine Mahlzeit. Mittags können sie zwischen vier Varian-ten wählen. Zur Hauptmahlzeit kommen Geflügelfrikadelle, Gemüsebratling, Hähncheninnenfilet oder gedünsteter Fisch auf den Teller.
Dazu gibt es Kartoffeln, Gemüsecurry, Möhrengemüse, Brokkoli, gemischter Salat, Reis oder Kartoffeln als Beilage. Wem das nicht schmeckt, der kann Spaghetti mit Tomatensoße oder Hühnersuppe ordern. Wer überhaupt nicht auf den Geschmack kommt, der kann zur Erwachsenenspeisekarte wechseln.
Insgesamt bestehen die Mahlzeiten zu 52 Prozent aus Kohlenhydraten, zu 32 Prozent aus Fett und zu 16 Prozent aus Proteinen. Der Tag beginnt mit Müsli, Milch, Obst, Mehrkornbrötchen, Käse, Joghurt, Nuss-Nougat-Creme oder Rohkost.
Zwischendurch kommen Joghurt, Rohkost, Zwieback mit Obst und Milch und am Nachmittag Müsliriegel, Pudding oder Zwieback und dazu immer Obst ans Bett.
„Die Änderungen, die gemacht werden mussten, waren gar nicht so riesig“, sagte Professor Mathilde Gersting vom Forschungsinstitut für Kinderernährung. „Gute Ansätze gab es schon früher.“ Das Institut hat alle Nahrungsmittel, die auf den Speisezettel kommen, bewertet und freigegeben.
Bei Kindern wurde vorsichtshalber auch getestet. Beim Vorführessen in der Klinik fiel dann der Praxistest allerdings unterschiedlich aus. Während Kürsat auch Brokkoli genüsslich verspeiste, war Emily überhaupt nicht begeistert. „Nie im Leben“, schnaubte sie zu dieser Beilage neben Huhn und Reis. dpa