Föhnen, Cremen, Lackieren: So wird man Nagelpilz los
Köln (dpa/tmn) - Schöne, gepflegte Nägel zeigt man gern her. Dumm nur, wenn ein Nagelpilz einem einen Strich durch die Rechnung macht: Vorbeugen ist deshalb das A und O. Und dazu gehört, den Föhn manchmal nicht nur auf den Kopf, sondern auch auf die Füße zu richten.
Weißlich-gelb oder bräunlich verfärbte Nägel sind Anzeichen für einen Nagelpilz. Auch wenn die Nägel brüchig werden, sich verdicken oder sich zum Teil vom Nagelbett ablösen, sind das Hinweise auf eine sogenannte Onychomykose. Meist zeigt sich der Pilz am oberen oder seitlichen Nagelrand. Seltener ist er an der Nagelwurzel: Von dieser Form sind häufig Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem betroffen. Darauf weist das Institut für Wirtschaftlichkeit und Qualität im Gesundheitswesen (IQWiG) hin. Beim sogenannten weißen oberflächlichen Nagelpilz bilden sich an der Oberfläche des Nagels weiße Flecken.
Meist wird der Nagelpilz durch Hautpilze (Dermatophyten) verursacht. Auch Hefe- oder Schimmelpilze können ihn hervorrufen - allerdings treten Hefepilze häufiger an den Fingernägeln auf. Da viele Betroffene gleichzeitig Fußpilz haben, geht man davon aus, dass diese Infektion Nagelpilz hervorrufen kann.
Um ihm vorzubeugen, ist deshalb wichtig, das Risiko von Fußpilz zu vermindern. Regel Nummer eins ist dafür, die Füße trocken zu halten, also nach dem Duschen gut abzutrocknen und eventuell sogar zu föhnen. Die Schuhe dürfen nicht zu eng sein, sondern sind besser luftig. Gut ist auch, nicht zwei Tage hintereinander die gleichen Schuhe anzuziehen und sie dann so oft wie möglich auszuziehen. In Gemeinschaftsduschen trägt man am besten Badelatschen. Handtücher und Socken teilt man sich lieber nicht mit anderen.
Nagelpilz kann außerdem begünstigt werden durch eine Verletzung der Nägel, bestimmte Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Durchblutungsstörungen, zum Beispiel aufgrund von Diabetes, ein geschwächtes Immunsystem und eine familiäre Veranlagung.
Behandelt werden kann der Pilz etwa durch spezielle Lacke aus der Apotheke oder Behandlungs-Sets unter anderem mit einer Urea-haltigen Creme. Für die Behandlung ist meist Geduld gefragt: Betroffene müssen die Lacke teilweise über ein Jahr auftragen. Tabletten zum Einnehmen sind häufig wirksamer, haben aber auch mehr Neben- und Wechselwirkungen.