Krankengeschichten will keiner hören
Nürnberg (dpa/tmn) - Hach, heute ist es der Kopf und morgen tut der Rücken weh: Viele Deutsche wollen keine fremden Krankengeschichten hören. Fast zwei Drittel (62 Prozent) finden es furchtbar, wenn jemand ausführlich über seine Wehwehchen erzählen will.
Eine repräsentative GfK-Umfrage bringt ans Licht, was viele vielleicht ahnten: Die eigenen Wehwehchen interessieren andere meist herzlich wenig. 62 Prozent wollen die Krankheitsgeschichte anderer nicht hören. Viele unterstellen anderen ein Geltungsbedürfnis, wenn diese ihre Leidensgeschichten erzählen. So meinen 61 Prozent, dass sich viele ihre Krankheiten nur einbilden, weil sie sich dadurch mehr Aufmerksamkeit erhoffen.
Hinter der ablehnenden Haltung steckt vielleicht auch Selbstschutz: Denn rund jeder Vierte (24 Prozent) gibt zu, bei sich selbst nach Symptomen zu suchen, wenn er von Krankheiten anderer hört.
Anders ist die Meinung vieler, wenn es um Prominente geht. Rund die Hälfte der Befragten findet es gut, wenn bekannte Personen öffentlich über ihre Krankheiten sprechen. Besonders hoch ist der Anteil bei Frauen ab 60 Jahren, die am Promi-Outing interessiert sind (62 Prozent). Im Auftrag der Zeitschrift „Apotheken Umschau“ befragte die GfK 1955 Personen ab 14 Jahren.