Lebensmitteltester beanstanden Pangasiusfilets

Karlsruhe (dpa) - Nicht überall, wo Fisch draufsteht, ist auch viel Fisch drin. In einigen Packungen Tiefkühl-Pangasius haben Lebensmitteltester nur einen Anteil von 60 Prozent Fisch entdeckt. Und der schmeckte auch noch nach Seife.

Die Karlsruher Lebensmitteltester warnen vor Betrug mit Tiefkühl-Pangasius. Etliche Angebote des grätenarmen Fischs aus Ostasien zeigten einen auffallend hohen Wassergehalt, teilte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) am Freitag (30. August) mit. In einigen der 23 untersuchten Produkten sei nur ein Fischanteil von 60 bis 70 Prozent gefunden worden.

„Die verwendete Bezeichnung "Pangasiusfilet" ist damit irreführend“, hieß es. Die Tester forderten, dass die Anbieter künftig auf der Verpackung vermerken, wie viel Fisch darin tatsächlich enthalten ist.

Die Filets seien auch geschmacklich kein Genuss: „Sie sind extrem weich, geleeartig und strukturlos im Biss. Der Geschmack lässt sich mit schwach salzig und etwas seifig beschreiben“, erklärten die Tester.

Das CVUA, das sowohl im Auftrag des Regierungsbezirks wie auch des Landes arbeitet, bemängelte zudem, dass auch die Zusatzstoffe oft nur unzureichend benannt würden. So werde das beanstandete Pangasiusfilet mit kondensierten Phosphaten und Citraten zusammengehalten, die Wasser binden. Auch komme jede Menge Kochsalz zum Einsatz. Davon sei auf vielen Verpackungen nichts zu lesen.

Insgesamt untersuchte das CVUA im vergangenen Jahr etwa 40 000 Proben, darunter knapp 12 500 Lebensmittel und Kosmetika. Dabei wurde jedes sechste Produkt beanstandet, die große Mehrzahl allerdings wegen formaler Fehler etwa bei der Kennzeichnung. Nur 23 Proben beurteilten die Tester als gesundheitsschädlich oder gesundheitsgefährdend.

Entwarnung gaben die Behörde bei dem Erfrischungsgetränk „Bubble Tea“. Für die Vorwürfe, es könnten Giftstoffe wie Acetophenon und Styrol enthalten sein, konnten die Tester keine Beweise finden. Allerdings beanstandeten sie, dass die Inhaltsstoffe nur unzureichend angegeben seien. Die vorgeschriebenen Hinweise auf Farb- und Konservierungsstoffe sowie Süßungsmittel fehlten häufig.