Menschen im Osten werden öfter krank

Deutschland in Sachen Gesundheit noch geteilt.

Wuppertal. Menschen in Ostdeutschland werden statistisch gesehen häufiger krank als im Westen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der Krankenkasse Barmer GEK hervor.

Demnach kommen die 80 am meisten verbreiteten chronischen Krankheiten — gemessen an der Bevölkerungszahl — im Schnitt am häufigsten in Sachsen vor, gefolgt von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Am besten schneiden Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, das Saarland und Schleswig- Holstein ab. Nordrhein-Westfalen liegt im Bundesdurchschnitt.

Besonders krankheitsanfällig ist laut Barmer GEK die Bevölkerung im Raum Halle, in Schwerin und Leipzig — besonders gesund dagegen sind die Menschen in Stuttgart, Kempten, Ulm und auch in Düsseldorf.

Insgesamt zeige sich der große Einfluss von Bildung und Einkommen auf die Gesundheitschancen, sagte der Herausgeber des vorgestellten Bandes „Gesundheitswesen aktuell 2011“, Uwe Repschläger. Als Hauptgrund für die Unterschiede gab er das höhere Alter in den Regionen mit einer größeren Krankheitsbelastung an.

Vorstandschef Christoph Straub warnte vor einer schlechteren Versorgung etwa durch Ärzte gerade in Gebieten mit überdurchschnittlich vielen Kranken. „Es darf nicht sein, dass der Wohnort die Versorgungsqualität bestimmt.“

Beunruhigt zeigten sich die Barmer-GEK-Fachleute von der Entwicklung bei riskanten Infektionen, die man sich erst im Krankenhaus holt.