Millionen Deutsche haben Schlafstörungen
München (dpa) - Etwa vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Schlafstörung. Das ist das Ergebnis einer Hochrechnung der Techniker Krankenkasse (TK) für das Jahr 2010. Demnach nehmen die Probleme bei der Nachtruhe zu.
Etwa fünf Prozent der Bevölkerung seien betroffen, lautet das TK-Ergebnis. Die Zahl der Menschen mit Schlafproblemen nehme zu. Waren es im Jahr 2008 noch etwa 210 000 TK-Versicherte, stieg die Zahl 2009 auf rund 250 000. Im vergangenen Jahr dürfte die Zahl bei rund 400 000 gelegen haben, wie eine Sprecherin am Wochenende (2./3. April) sagte.
Auch Schlafmittel würden immer häufiger genommen. 2010 griffen in Deutschland demnach mehr als 1,4 Millionen Menschen zu solchen Medikamenten, die Hälfte sei älter als 60 Jahre. Regelmäßig Schlafmittel zu nehmen, könne gefährlich sein - gerade, wenn der Wirkstoff während der Nacht nicht vollständig abgebaut werde, warnte TK-Expertin Annette Bleher. Die Medikamente machten tagsüber müde und setzten das Reaktionsvermögen herab. „Gerade bei älteren Menschen erhöht dies die Gefahr von Stürzen und Unfällen.“
Die Ursachen für Schlafstörungen seien vielfältig: Stress, zu wenig Bewegung oder zu hoher Alkohol-, Nikotin- und Koffeinkonsum. Weitere Gründe sind den Angaben zufolge Krankheiten oder nächtlicher Lärm - etwa von einem schnarchenden Bettnachbarn.
Annette Bleher riet, in Seitenlage oder mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen, da die Schlafposition das Schnarchen beeinflusse. Außerdem sollte mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen kein Alkohol mehr getrunken werden. Er lässt im Schlaf die Muskeln erschlaffen und die Atmung zurückgehen - was das Schnarchen verstärkt. Weitere Tipps waren Entspannungstechniken, Kaffeeverzicht, ein leichtes Abendessen, Spaziergänge und ein gut gelüftetes Schlafzimmer.