Nächtliche Unruhe
Im Alter wird man wunderlich - auch als Tier. Besonders die Schlafgewohnheiten ändern sich häufig in befremdlicher Weise beim alten Hund und der betagten Katze.
Tagsüber wird gerne geschlafen in Form von kleinen Nickerchen, die nur kurz - für ein Häppchen aus dem Futternapf oder um sich Erleichterung zu verschaffen - unterbrochen werden. Sobald jedoch die Nacht einkehrt, werden manche greise Vierbeiner von einer seltsamen Unruhe erfasst. Statt zu schlafen, irritieren sie ihre zweibeinigen Mitbewohner durch Herumwandern. Untermalt durch lautes Jaulen oder Mauzen kann die Nachtruhe der Familie ernsthaft in Gefahr schweben.
Demenzerscheinungen und Durchblutungsstörungen im Gehirn können alte Katzen und Hunde verwirren und zu Orientierungsstörungen führen. Die Stille der Nacht, die Dunkelheit, der nachlassende Seh- und Hörsinn - all das kann Ängste auslösen, die in Bewegung umgesetzt werden. Auch andere organische Veränderungen können den Nachtschlaf verhindern: schwere Nierenveränderungen, die durch ständigen Harndrang eine mehrstündige Schlafpause zur Qual werden lassen oder durch den Anstieg giftiger Stoffwechselprodukte im Blut für geistige Verwirrung sorgen. Besonders häufig ist das Herz betroffen. Nachlassende Leistung und Klappenveränderungen können zu Luftnot mit Husten führen, die gerade im Schlaf massiver wird. Ein Teufelskreis: Die fehlende nächtliche Ruhe macht tagsüber müde, die vielen Nickerchen am Tage zu wach für die Nacht. Es empfiehlt sich eine diagnostische Abklärung der genauen Ursache, denn in vielen Fällen kann den schlaflosen Tieren geholfen werden.