Nebenhöhlenentzündung: Nach einer Woche zum Arzt

Berlin (dpa/tmn) - Schnupfen ist lästig, aber meist harmlos. Er kann sich aber zu einer Nebenhöhlenentzündung ausweiten. Tritt nach einer Woche keine Besserung ein, sollte der Betroffene einen Arzt aufsuchen.

„Wer an einer akuten Nebenhöhlenentzündung leidet, sollte sich schonen. Bleiben die Beschwerden länger als eine Woche bestehen, rate ich zum Arztbesuch“, sagt Lutz Engelen, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer in Berlin.

Typische Anzeichen einer Nebenhöhlenentzündung sind zähes, gelblich-grünliches Sekret und dass sich die Schmerzen beim Vorbeugen des Oberkörpers, etwa beim Schuhebinden, verstärken. Das Sekret kann aus den Nebenhöhlen nur abfließen, wenn die Verbindungswege zwischen den Nebenhöhlen und der Nase offen sind. Dies wird unterstützt durch Schnupfensprays mit schleimhautabschwellenden Inhaltsstoffen. Sie wirken sofort, dürfen aber nicht länger als eine Woche eingesetzt werden. Denn sonst kann sich die Nasenschleimhaut daran gewöhnen.

Nasensprays mit Kortison wirken erst nach einigen Tagen entzündungshemmend. Es gibt zudem pflanzliche Präparate, die helfen, den Schleim zu verflüssigen. Ob Infrarot-Wärmelampen gegen Nebenhöhlenentzündungen wirken, ist nicht gesichert. In schweren Fällen kann der Arzt Antibiotika verordnen. Schmerzmittel verkürzen nicht die Krankheitsdauer, lindern aber die Beschwerden. „Auch wenn die Schmerzen stark sind: Die Empfehlungen der Tageshöchstmengen sollten nicht überschritten werden“, sagt Engelen.

Wer häufiger an einer Nebenhöhlenentzündung leidet, kann vorbeugend Nasensprays mit einer Salzlösung anwenden und so die Schleimhäute befeuchten. Eher gewöhnungsbedürftig sind Nasenduschen: Dabei wird eine größere Menge einer Wasser-Salz-Lösung mit einer Art Mini-Gießkanne durch die Nase gespült.

Die Nebenhöhlen sind Hohlräume in den Gesichtsknochen neben der Nase und über den Augenbrauen. Sind sie entzündet und mit Schleim gefüllt, führt das zu Kopf- und Gesichtsschmerzen. Hinzu kommen oft Fieber oder Abgeschlagenheit. Bei schweren Erkrankungen sind zusätzlich Lichtempfindlichkeit, Nackensteife und Hautausschlag möglich. Die akute Erkrankung kann mehrmals im Jahr auftreten, verschwindet aber meist nach ein bis zwei Wochen wieder. Unbehandelt können die Beschwerden chronisch werden und die Atmung durch die Nase und den Geruchssinn einschränken.