Neuheiten aus der Medizinwelt
Auf der Medica präsentieren ab Mittwoch mehr als 4.300 Aussteller aus rund 60 Neuheiten ihre Produkttrends.
Düsseldorf. Ab Mittwoch blickt die medizinische Fachwelt wieder nach Düsseldorf. Grund ist die weltgrößte Medizinmesse Medica, zu der sich mehr als 4.300 Aussteller aus rund 60 Nationen angemeldet haben.
Zu den Produktgruppen zählt unter anderem die Medizintechnik. Hier zeigen die Hersteller verschiedene Trends, die vielleicht schon bald in den Patienten-Alltag Einzug halten könnten. Eine dieser Neuheiten ist ein Langzeit-EKG, das in einem Tragesystem integriert ist.
Dazu werden Trockenelektroden eingesetzt, die zur Messung nicht an die Haut geklebt werden müssen. Die Elektrodenkabel sind direkt in das Kleidungsstück integriert und können sogar mitgewaschen werden. Eine Datenbox in einer eingearbeiteten Tasche speichert die Messdaten bis zu 72 Stunden lang.
"Mit diesem System sollen Risikopatienten überwacht oder bestimmte Herzleiden diagnostiziert werden", berichtet Malte Kirst vom Forschungszentrum Informatik, das die Elektroden entwickelt.
Tritt beispielsweise Kammerflimmern auf, zeichnet es das Gerät auf und sendet die Daten per Bluetooth an die entsprechenden Experten. Spezielle Beschleunigungssensoren erfassen zudem die Aktivität des Patienten und verhindern damit, dass das Gerät beispielsweise beim Treppensteigen Alarm schlägt.
Eine weitere Neuheit kommt im OP-Saal zum Zug: Damit der Operateur keine Schatten auf den Patienten wirft, hat die Firma Dräger eine neue OP-Leuchte entwickelt. Insgesamt 108 Leuchtdioden sorgen dafür, dass die Helligkeit auf dem OP-Tisch nicht abnimmt - auch wenn mehrere Ärzte dort arbeiten. Die Leuchte ist außerdem sehr energieeffizient, da sie eine Lebensdauer von rund 30.000 Stunden hat - das entspricht rund sieben bis zehn Jahren OP-Nutzung.
Mit kleinen Tierchen beschäftigt sich dagegen der "Lousebuster" - ein Läusekamm, der konstant warme Luft produziert und laut Hersteller Läuse und Nissen innerhalb einer halben Stunde austrocknet und vernichtet. Zur Selbstbehandlung sei das neue Gerät allerdings nicht geeignet. Die Gefahr von Verbrennungen der Kopfhaut wäre zu groß.
Wer zur weltgrößten Medizinmesse nach Düsseldorf mit dem Auto anreisen will, sollte etwas mehr Zeit einplanen. Zwar rechnet die Polizei nicht mit einem Verkehrschaos, dennoch sollten Besucher der Stadt durch den am Donnerstag beginnenden Weihnachtsmarkt mit insgesamt mehr Verkehr rechnen. Um einiges stressfreier ist da die Anfahrt mit Bus und Bahn, zumal die Rheinbahn ihren Fahrtakt deutlich erhöht.