Potenzstörung hat oft psychische Ursachen

Bochum (dpa/tmn) - Hinter einer Erektionsstörung stecken oft psychische Ursachen. Das können Ängste, Leistungsdruck oder überzogene Erwartungen sein, erläutert Prof. Uwe Hartmann von der Universität Hannover.

Potenzstörungen können von der Psyche herrühren. Männer befürchteten häufig zu versagen, oder bemühten sich übermäßig, den Partner zu befriedigen, sagte Hartmann im Vorfeld des Jahreskongresses Psychotherapie (22. bis 23. Oktober) in Bochum. Das raube ihnen die Lust. Eine Sexualtherapie könne dazu beitragen, Blockaden und Hindernisse zu beseitigen, die eine befriedigende Sexualität verhindern. Sex sollte vor allem die Wünsche der beiden Beteiligten und nicht so sehr gesellschaftliche Normen erfüllen, rät Hartmann. Eine Erektionsstörung sei daher für Männer die Gelegenheit, sich von dem männlichen Mythos unerschöpflicher sexueller Leistungsfähigkeit zu verabschieden.

Erektions- und andere Sexualstörungen werden meist in einer kurzen Psychotherapie von bis zu 25 Stunden behandelt. Die Kosten dafür übernimmt die Krankenkasse, Kosten für Potenzpräparate wie Viagra dagegen nicht.