Schmeckt gut, hilft wenig

Schönheit: Schokolade als Badezusatz oder Creme ist im Trend.

Düsseldorf. Ins heiße Hot-Chocolate-Bad eintauchen, sich warme Zartbitterschokolade auf die Haut auftragen oder cremige Schoko-Masken im Gesicht einwirken lassen: Schokolade als Beauty- und Wellnessanwendung ist im Trend. Verwöhnt werden dabei vor allem die Sinne. Der dermatologische Nutzen für die Haut ist begrenzt.

Dermatologe Hans Meffert ist skeptisch, dass die äußerliche Anwendung einen positiven Effekt hat: „Hier geht es eher um das Gefühl, sich mit Schokolade etwas Gutes zu tun.“

Tatsächlich steckt in der Schokolade einiges, was der Haut gut tun kann. „Es ist erwiesen, dass die in der Schokolade enthaltene Kakaobutter die Haut durch Einfetten pflegt und trockene Haut vor dem Feuchtigkeitsverlust schützen kann“, sagt Meffert. An der Universität Münster entdeckte eine Forschergruppe, dass eine Substanz der Kakaobohne sogar Wunden heilen kann und das Wachstum von Hautzellen anregt. „Allerdings sind diese Bestandteile in Beautyprodukten nur minimal vorhanden und kommen deshalb nicht zum Tragen“, sagt Meffert.

Doch was ist dann dran am Trend? „Schokoladenprodukte und Anwendungen sorgen einfach für ein unglaublich schönes Körpergefühl“, sagt Kerstin Moog, Spa-Managerin im Wellnessdorf am Meer in Bad Zwischenahn (Niedersachsen). Dort tauchen Gäste in einer dreistündigen Luxusbehandlung für mehr als 200 Euro zum Beispiel in heiße Schokoladen-Sahne-Bäder.