Schon bei wenig Alkohol steigt das Krebsrisiko
Bonn (dpa/tmn) - Mit jedem Glas Alkohol steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken. Das beginnt schon bei 10 Gramm Alkohol am Tag, also etwa einem Glas Bier. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hin.
Zwar gelten kleinere Mengen Alkohol als noch vertretbar: Für gesunde Männer maximal 20 Gramm Alkohol pro Tag - das entspricht etwa zwei Gläsern Bier - und für gesunde Frauen höchstens 10 Gramm. Keinesfalls sollte aber täglich Alkohol konsumiert werden, teilt die DGE mit. Alkohol sei schätzungsweise für zehn Prozent der Krebsfälle bei Männern und für drei Prozent bei Frauen verantwortlich.
Schon bei nur 10 Gramm Alkohol am Tag, also etwa einem Glas Bier, steigt der DGE zufolge das Risiko für Mund-, Rachen- und Speiseröhrenkrebs. Übermäßiger Alkoholgenuss führe sogar zu einem besonders hohen Risiko für diese Krebsarten. Ebenfalls erhöht sei dann die Gefahr, an Kehlkopf-, Dickdarm-, Brust- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Am besten wäre es deshalb, gar keinen Alkohol zu trinken.
Die DGE beruft sich auf eine aktuelle Untersuchung, für die Wissenschaftler mehrere Studien zum Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebs ausgewertet und zusammengefasst haben. Demnach ließen sich 90 Prozent der alkoholbedingten Krebskrankheiten und Krebstodesfälle bei Männern verhindern, wenn sie weniger Alkohol trinken würden. Bei Frauen wären es 50 Prozent. Das entspreche insgesamt etwa 720 000 Krankheitsfällen und 430 000 Todesfällen weltweit. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zählt Alkoholkonsum zu den zehn weltweit bedeutendsten Gesundheitsgefahren.