Sprung ins kalte Wasser - Droht der Herzstillstand?
Düsseldorf (dpa/tmn) - Ob Baggersee, Freibad oder Meer - an heißen Tagen gibt es kaum eine bessere Abkühlung als ein Sprung ins kalte Wasser. Aber Vorsicht: Dabei bleibt das Herz stehen - glauben zumindest viele.
Aber stimmt das eigentlich?
Nein, bei einem gesunden Menschen nicht, sagt die Kardiologin und Sportmedizinerin Susanne Berrisch-Rahmel vom Cardio-Centrum Düsseldorf. Lebensbedrohlich kann der Sprung aber trotzdem sein.
Das Wasser ist im Hochsommer meistens deutlich kälter als die Luft. „Bei einem plötzlichen Temperaturunterschied kann es zu einem Kälte-Schock kommen“, erklärt Berrisch-Rahmel. Je größer der Unterschied zwischen Luft- und Wassertemperatur, desto extremer ist die Situation für den Kreislauf. Zum Herzstillstand führt das normalerweise nicht. Wer kein vollkommen gesundes Herz hat, für den kann ein Kälteschock tödlich enden. Auch bei älteren Menschen mit Herzkreislauferkrankungen ist die Gefahr größer, dass sie beim Sprung ins kühle Nass mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen reagieren.
„Am besten kühlt man sich vorher ab“, rät die Ärztin. Ob unter der Dusche oder am Wasserrand sei egal - Hauptsache die Haut ist vor dem Sprung ins kalte Wasser an die Temperatur gewöhnt.