Sterne-Koch Sören Anders schaut noch ins Kochbuch
Karlsruhe (dpa) - Kochen nur Anfänger mit Kochbuch? Von wegen: Selbst Sterne-Koch Sören Anders schaut ab und an in eins. Manch Rezept aus seinem eigenen Kochbuch hat er aber schon als Kind auswendig gekonnt.
Mit 24 wurde war er Deutschlands jüngster Sternekoch, vier Jahre nach der Michelin-Auszeichnung ist er vom Gault Millau nun auch zum Aufsteiger des Jahres in Baden-Württemberg gekürt worden. Der 28 Jahre alte Sören Anders vom Karlsruher Restaurant „Anders auf dem Turmberg“. Im Interview verrät er, was einen guten Koch ausmacht.
Wie wird man Sterne-Koch?
Sören Anders: Man sollte einfach das machen, was einem Spaß macht. Punkt. Und wenn man Glück hat, gefällt das auch dem Gast.
Was macht einen guten Koch aus?
Anders: Die Rohstoffe. Ohne ein Qualitätsprodukt als Grundlage ist der beste Koch eine Niete.
Ihr Erfolgsrezept?
Anders: Wir konzentrieren uns auf heiß, lecker und sauber - sauber heißt vor allem, dass ich ein sauberes ordentliches Produkt anbiete.
Ist Fleisch ein Muss?
Anders: Ich persönlich esse sehr wenig Fleisch. Perlgraupen und Gemüse tun es auch. Wer sagt denn, dass man 500 Gramm Fleisch auf dem Teller haben muss? 100 Gramm reichen. Man muss ja nicht vom Fleisch satt werden, es gibt auch noch Beilagen.
Kochen nur Anfänger mit Kochbuch?
Anders: Nein. Wer nach Kochbuch kocht, muss nicht schlecht sein: Ein Brioche zum Beispiel kann man nicht ohne Rezept machen. Das ist akribisches Arbeiten. Es gibt aber Leute, die kochen lieber frei. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Was kocht der Sterne-Koch privat?
Anders: Wenn überhaupt, dann nix Aufwendiges. Der Apfelpfannkuchen meiner 90-jährigen Tante Anni gehört noch immer zu meinen Lieblingsrezepten. Er ist relativ einfach zu machen: Man braucht ein paar Eier, ein bisschen Mehl, Milch und ein paar Äpfel zu Hause. Die habe ich schon im Alter von drei, vier Jahren gemacht.
Literatur:
Sören Anders: Anders Kochen, Info Verlag, 224 Seiten, 19,95 Euro, ISBN-13: 978-3-88190-755-2