Strohfasern erhöhen Ballaststoffanteil in herkömmlichen Backwaren

Hannover (dpa/tmn) - Bei der Ernte wird die Spreu vom Weizen getrennt, denn traditionell wird nur das wertvolle Korn verarbeitet. Moderne Backwarenhersteller mischen nun Strohfasern wieder bei - und verschweigen das manchmal.

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Vollkornbackwaren sind wegen ihres hohen Ballaststoffanteils zwar gesund, aber nicht jedermanns Sache. Daher reichern manche Hersteller ihre konventionellen Brote oder Brötchen mit Fasern aus Getreidehalmen an, um den Ballaststoffanteil so zu erhöhen. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen kritisiert, dass so suggeriert werde, die Fasern seien gesundheitlich besonders wertvoll. Das treffe jedoch nicht zu. Denn anders als Vollkornmehl liefern die Fasern, die im Prinzip aus Stroh extrahiert werden, nicht auch noch Vitamine und Mineralstoffe.

Für die Hersteller habe der Einsatz der Fasern den Vorteil, dass sie zusätzlich Wasser binden und damit die Backware saftiger machen, erläutern die Verbraucherschützer. Außerdem lasse sich so aus dem Teig mehr Ware produzieren, denn durch das Wasser steige auch das Gewicht des Brotes. In einem Marktcheck in Hannover fanden die Verbraucherschützer vier Produkte mit zugesetzten Fasern, in zwei Fällen waren diese nicht gekennzeichnet.