Trauma: Wichtige Hinweise für Betroffene

Berlin (dpa/tmn) - Wer ein traumatisches Ereignis wie einen schlimmen Verkehrsunfall oder eine Massenpanik miterlebt hat, braucht Schutz und Geborgenheit. Betroffene sollten besser nicht alleine bleiben, sondern sich Unterstützung suchen.

Trauma-Betroffene sollten das Gefühl bekommen, dass ihnen nichts mehr passieren kann und dass sie nicht alleine sind, sagt Ulrich Frommberger von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde in Berlin. Er rät davon ab, zum Beispiel allein in einer leeren Wohnung zu bleiben. Besser sei es, bei Freunden zu übernachten oder jemand Vertrautes um Gesellschaft zu bitten.

Um nicht noch aufgedrehter zu werden, verzichten Betroffene besser auf anregende Genussmittel wie Kaffee, Tee oder Zigaretten. Frommberger rät, möglichst bald in den Alltag zurückzukehren, sich dabei aber nicht zu stressen und unter Druck zu setzen. Ausreichend Schlaf und Erholung, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind ebenfalls sinnvoll. Helfen könne zunächst auch, mit einem vertrauten Menschen über das Ereignis zu sprechen, um darüber hinwegzukommen.

Wer trotzdem weiterhin angespannt ist, sollte tief durchatmen und sich bewusst machen, dass die Gefahr vorüber ist. Bleibt das Gefühl, mit dem Erlebten nicht zurecht zu kommen oder auch nach vier Wochen noch Anzeichen einer sogenannten posttraumatischen Belastungsreaktion zu haben, sucht man sich am besten professionelle Hilfe bei einem Psychiater oder Psychotherapeuten. Typische Symptome, die ernst genommen werden sollten, sind laut dem Experten Schlafprobleme, übermäßige Wachsamkeit, Reizbarkeit, ängstliche Unruhe und Schreckhaftigkeit.