Tricks und Tipps zum gesunden Golfen

München (dpa/tmn) - Wenn Golfer nicht auf ihren Körper achten, können sie schnell einen Golf- oder Tennisarm oder Probleme mit dem Rücken bekommen. Richtige Technik, richtiges Material, ein kleines Aufwärmprogramm vor dem ersten Abschlag und Ausgleichssport beugen vor.

Golf ist eine einseitige Sportart - zumindest, was die Bewegungsrichtung angeht. Das kann ganz schön auf Muskeln und Gelenke gehen. Mit Aufwärmübungen, Ausgleichssport, der richtigen Technik und dem richtigen Material vermeiden Golfer aber Probleme mit ihrem Körper. „Primär wird der Rumpf sehr stark beansprucht, aber wenn jemand da stabil ist, ist Golf kein Problem“, sagt David Grasskamp von der Professional Golfers Association of Germany (PGA of Germany) in München.

Golfer sollten ihre körperlichen Fähigkeiten kennen und zum Beispiel wissen, wie weit sie ihren Oberkörper drehen können und wie beweglich ihr Schultergürtel ist. „Daran sollte man seinen individuellen Schwung anpassen und nicht irgendeinem Idealbild hinterher hecheln“, rät der Golfpro. Idealerweise stelle sich der Golfer ein „Kompetenzteam“ zusammen aus Trainer, Arzt oder Physiotherapeut und jemandem, der ihm das Material anpasst. Worauf es sonst noch ankommt:

Aufwärmen: Das ist für Grasskamp ein unverhandelbares Muss. „Gehen Sie vom Parkplatz nicht direkt zum ersten Abschlag und führen einen vollen Schlag aus, das macht der unvorbereitete Körper nicht mit.“ Für die Vorbereitung sollte man 10 bis 20 Minuten einplanen, um das Herz-Kreislauf-System zu aktivieren und Muskeln und Gelenke zu mobilisieren. Nach ein paar Aktivierungsübungen folgt das Einschlagen: „mit jedem Schläger aus der Tasche auf verschiedene Ziele“, rät der Golfpro. Auch ein bisschen Situationstraining - Putten, Pitchen, Bunker - ist vorab nützlich.

Doch manchmal ist die Zeit knapp, der Golfpartner wartet schon. „Bevor man gar nichts macht, sollte man zumindest 10- bis 15-mal in eine Art 'Skihocke' gehen und gleichzeitig die Arme über den Kopf ausstrecken. Zusätzlich ist eine Übung für die Schultern sowie für die Rotation wichtig“, rät David Grasskamp. Außerdem empfiehlt er Schulterkreisen und eine Fingerspiel-Übung für Handgelenke und Unterarme. Das Einschlagen sollte ebenfalls nicht ausgelassen werden.

Ausgleichssport: „Krafttraining ist auf jeden Fall sinnvoll“, betont der Trainer. Das stabilisiere rundherum. Einen zusätzlichen Effekt können Pilates und Yoga haben. „Ausdauertraining wie Schwimmen oder Radeln, Walken oder Skilanglauf in der golffreien Zeit schadet natürlich auch nicht“, ergänzt er. Wer möchte, kann auch seine Schnellkraft trainieren, etwa indem er einen Medizinball immer wieder kraftvoll gegen eine Wand wirft.

Für ein Basis-Trainingspaket, um sich zu Hause in Form zu bringen, empfiehlt Grasskamp vor allem einen ein bis vier Kilogramm schweren Medizinball, zwei Therapiebänder in unterschiedlichen Stärken fürs Muskeltraining und einen Gymnastikball.

Die richtige Technik: Sich nicht an den Griff des Schlägers festzukrallen, ist Grasskamp zufolge ein erster wichtiger Punkt. „Der Versuch, den linken Arm gerade sowie den Kopf unten zu lassen, ist leider ein weit verbreiteter Mythos im Golf, der zwar nicht die Technikprobleme löst, jedoch körperliche Schädigungen beim Golfer verursachen kann“, warnt der Trainer. Auch sollte man nicht versuchen, dem Ball wie mit einem Löffel in die Luft helfen zu wollen. Vielmehr brauche er Schub nach vorn, erläutert Grasskamp.

Das richtige Material: Schläger dürften nicht zu kurz und Schäfte nicht zu steif sein, sagt Grasskamp. Damen bräuchten zum Beispiel meist weichere Schäfte. Das Material sollte immer auf die individuelle Schwunggeschwindigkeit angepasst sein.