Nicht viel Cholesterinsenkung durch Spezialbrot erwarten
Hannover (dpa/tmn) - Einige Gerstenbrote werben damit, den Cholesterinspiegel auf dem richtigen Pegel zu halten - wirklich verbessern können sie ihn nicht. Für den vermeintlich gesundheitlichen Nutzen dürfen die Kunden allerdings recht tief in die Tasche greifen.
Von neuartigen Gerstenbroten können Verbraucher allenfalls eine leichte Verbesserung ihrer Cholesterinwerte erwarten. Zu dieser Ansicht kommt die Verbraucherzentrale Niedersachsen, die ein europäisches Gutachten zur Genehmigung solcher Brote mit Mehl aus Spezialgerste überprüft hat. Die Gerste enthält besonders viel von dem Ballaststoff Beta-Glucan und kann den Cholesterinspiegel senken - allerdings nur um wenige Prozent, wie sich aus Studien ergibt, die zur Genehmigung in der EU herangezogen wurden. Studienteilnehmer waren außerdem nur Menschen mit normalen und leicht erhöhtem Cholesterin.
Die Gerstenbrote, die mit der Aussage „zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels“ beworben werden dürfen, sind den Verbraucherschützern zufolge mit 4,40 bis 8,85 Euro pro Kilogramm nicht gerade günstig. Auch andere Getreide enthielten Beta-Glucan, vor allem Hafer. Schon drei bis vier Esslöffel Haferflocken lieferten so viel Beta-Glucan wie zwei Scheiben Spezialbrot.
Außerdem könne der Verzehr von Gerstenbrot bei hohem Cholesterinspiegel keinesfalls die Behandlung durch einen Arzt ersetzen, warnen die Verbraucherschützer. Zusätzlich seien eine veränderte Ernährungsweise und ein gesundheitsbewusstes Verhalten nötig.