Verbraucherzentrale rät: Beim Einkauf abstimmen

Frankfurt/Main (dpa) - Zu mehr Lebensmittelsicherheit können die Verbraucher selbst beitragen. „Sie können beim Einkauf abstimmen“, sagte Andrea Schauff, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Hessen (VZH), am Montag (31.1.) in Frankfurt.

Gekauft werden sollten Produkte, bei denen die Hersteller mit ausführlicher Information für Transparenz sorgen. „Je mehr sich Verbraucher über die Herstellung und Herkunft ihrer Lebensmittel informieren können, desto besser“, sagte Schauff. Und je kürzer die Wege der Ware, desto größer die Transparenz.

Regionale Produkte haben nach Angaben der Verbraucherberater auch andere Vorteile: Erdbeeren aus dem Ausland beispielsweise müssten für ihren weiten Weg in deutsche Supermärkte oft gegen Pilzbefall behandelt werden. Für Bio-Produkte, die nach den Vorschriften der EU-Öko-Verordnung hergestellt werden müssen und das Bio-Siegel tragen, sei der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und Düngemitteln verboten.

Skeptisch sollten Verbraucher bei anonymen Billigangeboten sein, rät Schauff. „Lebensmittel zum Schleuderpreis werden häufig auf Kosten der Qualität erzeugt ­ was natürlich nicht heißt, dass sie unerlaubte Rückstände und Schadstoffe enthalten dürfen.“ Besondere Qualität mache sich zwar auch im Preis bemerkbar, aber regionale Saisonprodukte seien häufig preisgünstiger als Ware aus fernen Ländern.

Nach jedem Skandal werde über zu wenig Personal und Kontrolle geklagt, und das sei auch begründet, sagte Schauff. Die hessische Lebensmittelkontrolle habe sich eher verschlechtert statt verbessert, seitdem sie den Landratsämtern zugeordnet ist. Die Kontroll-Landschaft sei zersplittert. Es müsse deutlich häufiger kontrolliert werden, um Probleme wie Dioxin in Futtermitteln frühzeitig zu erkennen. Dazu müsse es mehr Kontrolleure, aber auch mehr Personal in den Laboren, bei den Veterinären und der Verwaltung geben.