Studie: Pflegende Angehörige häufiger krank

Berlin (dpa) - Die körperlich anstrengende und seelisch belastende Pflege von Angehörigen macht viele Menschen krank. Das ergab eine Untersuchung der Siemens Betriebskrankenkasse, aus der die „Berliner Zeitung“ zitiert.

Die Ausgaben der Kasse für pflegende Angehörige liegen der Studie zufolge 18 Prozent höher als für andere Versicherte. Pflegende Angehörige müssten sich häufiger in medizinische Behandlung begeben und bekämen mehr Medikamente und Heilmittel.

Zum einen sei es die körperliche Belastung durch das Heben und Umbetten der Pflegebedürftigen, die zu Schmerzen in Armen und Beinen und zu Haltungsschäden führe. Das weit größere Problem seien aber seelische Belastungen. Die Untersuchung zeige, dass 17 Prozent der pflegenden Angehörigen unter Depressionen leiden. Das seien dreieinhalb mal so viele wie in der Normalbevölkerung. Den Angehörigen fällt es der Studie zufolge deutlich schwerer, geistig kranke Menschen zu pflegen als körperlich beeinträchtigte. Das schwierigste sei der Umgang mit der emotionalen Belastung, vor allem bei Demenzerkrankungen.