Verein fordert mehr Aufklärung über Hirnhautentzündung
Köln (dpa) - Experten haben eine bessere Aufklärung der Bevölkerung und Ärzte über Meningitis (Hirnhautentzündung) gefordert. „Das Wichtigste ist, überhaupt an die Krankheit zu denken. Denn wenn sie früh erkannt wird, kann die erkrankte Person gerettet werden.“
Das sagte die Vorsitzende des Vereins „Gemeinsam gegen Meningokokken“, Elvira Schwarz, am Dienstag in Köln. Am 24. April ist Welt-Meningitis-Tag. Dem Verein gehören betroffene Familien an.
Die bakterielle Meningitis wird meist durch Meningokokken verursacht, deren Erreger 10 bis 25 Prozent aller Deutschen in sich tragen, ohne dass die Krankheit ausbricht. Viele Ärzte würden die Infektionskrankheit nicht in Betracht ziehen, so Schwarz, da die Symptome schlecht zu erkennen seien. Merkmale wie Fieber, Übelkeit, Schwindel und Hautausschlag können genauso durch andere Krankheiten ausgelöst werden. Auch Gelenkschmerzen und Lichtempfindlichkeit können auf eine Meningokokken-Erkrankung hinweisen.
Gerade bei Babys und Kleinkindern tritt die Krankheit auf, aber auch bei alten Menschen. Mediziner raten zu einer Impfung, allerdings hilft diese nicht gegen alle Meningokokken-Erkrankungen. Bisher ist es möglich, gegen die Untergruppe C impfen zu lassen. Ein Impfstoff gegen den Typ B soll nächstes Jahr auf den Markt kommen. Dieser Meningokokken-Erreger kommt in Deutschland am häufigsten vor.
Rund 450 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an Meningokokken. Für etwa 10 Prozent von ihnen endet die Krankheit tödlich. Weitere 20 Prozent haben lebenslang mit den Folgen zu tun. Besonders heftig ist der Verlauf der Meningokokken-Sepsis, häufig sind Amputationen nötig, um das Leben des Erkrankten zu retten.
Initiator des Welt-Meningitis-Tages ist COMO, ein Bündnis von 20 Gesundheitsorganisationen aus 14 Ländern.