Verstopfung kann zu Bettnässen führen

Köln (dpa/tmn) - Eine Verstopfung kann Ursache für Bettnässen bei Kindern sein. Zu diesem Ergebnis kam eine amerikanische Studie, auf die Ulrich Fegeler, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Köln, hinweist.

„Zu viel Kot im Enddarm verringert die Aufnahmefähigkeit der Blase“, erläutert Fegeler. Das Problem sei, dass sowohl Eltern als auch Kinder nicht bemerken, dass eine Verstopfung vorliegt. „Betroffene Kinder haben anscheinend häufig einen regelmäßigen Stuhlgang, das heißt, sie können jeden oder jeden zweiten Tag auf die Toilette.“ Dennoch könne der Darm „übervoll“ sein.

Durch eine Röntgenaufnahme des Bauchraums kann den Studienautoren zufolge leicht geklärt werden, ob der Darm richtig entleert ist. Liegt ein überdehnter, voller Darm vor, können Abführmittel spätestens nach drei Monaten auch das Problem des Bettnässens beseitigen. „Ein bettnässendes Kind sollte immer der Kinder- und Jugendarzt untersuchen, damit er verschiedene organische Ursachen, zum Beispiel eine Blasenentzündung, ausschließen oder behandeln kann“, rät Fegeler.

Jedes vierte vierjährige und jedes zehnte siebenjährige Kind macht gelegentlich noch nachts ins Bett. In den meisten Fällen gehen Experten von einer schlechten Erweckbarkeit bei einer vollen Blase aus. Zugleich kann die Blase von diesen Kindern vermutlich weniger Flüssigkeit behalten und ist nachts noch aktiv. Verschiedene Vorrichtungen wie Hosen oder Matratzen, die Feuchtigkeit laut signalisieren, trainieren dann das Kind, bei Harndrang schneller aufzuwachen.