Verzicht auf Zigaretten lohnt sich auch noch für Ältere
Heidelberg (dpa/tmn) - Wer als Rentner glaubt, es lohne nicht mehr, mit dem Rauchen aufzuhören, liegt falsch. Auch im hohen Alter verringert sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wenn man auf Zigaretten verzichtet.
Auch wenn Raucher erst im Alter mit dem Rauchen aufhören, senken sie so noch ihr Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Das fanden Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg heraus. Dafür analysierten sie Daten von 8807 Personen im Alter von 50 bis 74 Jahren. Raucher haben demnach ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Nichtraucher. Ehemalige Raucher sind dagegen fast genauso selten betroffen wie Gleichaltrige, die nie geraucht haben.
Ein 60 Jahre alter Raucher habe beispielsweise ein Herzinfarkt-Risiko wie ein 79 Jahre alter Nichtraucher und ein Risiko für einen Schlaganfall wie ein 69 Jahre alter Nichtraucher. Der positive Effekt bei einem Ausstieg aus dem Rauchen mache sich bereits nach kurzer Zeit bemerkbar: Verglichen mit Personen, die weiterhin rauchten, sei das Risiko für die beiden Erkrankungen bereits während der ersten fünf Jahre nach der letzten Zigarette mehr als 40 Prozent niedriger.
Auch das Rauchverbot in deutschen Gaststätten hat nach Ansicht von Wissenschaftlern zu einem Rückgang von Herzinfarkten beigetragen. Schon ein Jahr nach Einführung der Nichtraucherschutzgesetze 2007 und 2008 gingen Klinik-Behandlungen wegen Herzinfarkten um 8,6 Prozent zurück, heißt es in einer Studie, die 2012 federführend vom Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung erarbeitet wurde. Sie basiert auf den Daten von 3,7 Millionen Versicherten der Krankenkasse DAK.