Warm einpacken: Gut geschützt der Kälte trotzen

Berlin (dpa/tmn) - Das Thermometer zeigt auf Werte deutlich unter Null. Manche freuen sich auf gefrorene Seen und vereiste Bäche. Andere frösteln schon beim Gedanken daran. Fest steht: Die Kälte kann gefährlich werden.

Wer sich an ein paar Grundregeln hält, kann sich davor schützen.

Klare kalte Luft finden viele gut, die eisige Kälte birgt aber auch Gefahren. Kleinen Kindern können die Nasenspitzen abfrieren, alte Leute mit Untergewicht sollten sich noch wärmer anziehen als andere. Wer warm eingepackt ist, muss auf den Winterspaziergang nicht verzichten, sagt der Internist Hans-Ulrich Jahn, Chefarzt am Vivantes Klinikum in Berlin-Hellersdorf.

Kleine Kinder seien allerdings besonders gefährdet, weil sie viel weniger Körpervolumen haben und dementsprechend schneller auskühlen. Wichtig sei, sie im Kinderwagen gut vor Kälte zu schützen - am besten sind sie so zugedeckt, dass nur noch das Gesicht herausguckt. „Auch dann muss man noch gut aufpassen, dass ihre Nasenspitze nicht abfriert. Deshalb sollte man Kindern das Gesicht gut eincremen“, rät Jahn. Weil Kälte die Haut austrockne, sei Eincremen allerdings nicht nur für Kinder, sondern für alle gut. Auch alte Leute mit Untergewicht könnten leichter frieren als andere. Sie sollten sich besonders warm einpacken.

Das Kälteempfinden sei zwar individuell unterschiedlich, sagt Jahn. Generell aber gilt: Je kälter es wird, desto leichter frieren die Körperteile ab, die weit weg vom Körperinneren sind, zum Beispiel die Ohren und die Fingerspitzen. Deshalb seien Ohrenschützer sinnvoll. „Eine Mütze muss nicht unbedingt sein, wenn man noch eine schöne Haarpracht auf dem Kopf trägt. Aber Handschuhe sind schon sinnvoll.“

Wer warm angezogen ist, darf sich ruhig vor die Tür trauen: „Es ist ja eine sehr gesunde Luft“, sagt der Mediziner. „Auch das Sonnenlicht ist wichtig für unsere Stimmung. Wir fühlen uns dann einfach wohler als in den trüben Tagen im Januar. Man muss eben nur aufpassen, dass man nicht friert - also auch warme Socken und Schuhe mit dicken Sohlen tragen. Durch dünne Ledersohlen schlägt die Kälte durch.“

In jedem Fall gilt: „Wenn man anfängt zu frieren oder zu frösteln, ist der Körper geschwächt, und Erkältungsviren haben ein leichteres Spiel“, sagt Jahn. Auch Freizeitsportler sollten überlegen, ob sie bei Eiseskälte draußen trainieren: „Wenn Jogger gesund und daran gewöhnt sind, kann man das sicherlich machen“, erläutert der Internist. Ungeübte sollten bei diesen Temperaturen besser nicht mit dem Joggen anfangen. „Das ist sehr gefährlich. Die ganze Atemtechnik funktioniert bei Anfängern nicht.“