Für privaten Atomausstieg Strom-Mix prüfen
Düsseldorf (dpa/tmn) - Die nukleare Katastrophe in Japan heizt in Deutschland die Atomdebatte neu an. Viele Verbraucher fragen sich: Kommt mein Strom aus einem Atomkraftwerk? Wie kann man das herausfinden?
Düsseldorf (dpa/tmn) - Die nukleare Katastrophe in Japan heizt in Deutschland die Atomdebatte neu an. Viele Verbraucher fragen sich: Kommt mein Strom aus einem Atomkraftwerk? Wie kann man das herausfinden?
Die Antwort liefert die Stromkennzeichnung, erklärt Peter Blenkers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Der Strom-Mix zeige auf, aus welchen Energiequellen der bezogene Strom kommt. Kunden finden ihn meist als „Tortendiagramm“ in den Unterlagen ihres Versorgers.
Wer atomfreien Strom beziehen möchte, findet den Strom-Mix zu jedem Tarif über die verschiedenen Vergleichsrechner im Internet. Bei der Auswahl eines bestimmten Angebots ist dort neben Preisen und anderen Auswahlkriterien die Stromkennzeichnung verzeichnet. „Auf Nummer sicher gehen Verbraucher mit einem Tarif, der das Ok-Power-Label oder das Grüner-Strom-Label (GSL) trägt. Der Strom hat dann einen nachgewiesenen Umweltnutzen und kommt zu hundert Prozent nicht aus einem Atomkraftwerk“, erläutert Blenkers.
Wichtig zu wissen ist dem Verbraucherschützer zufolge, dass die Labels zum Teil nur für einzelne Tarife Aussagekraft haben. „Ein Versorger kann in einem Tarif Atomstrom verkaufen und gleichzeitig einen anderen anbieten, der nachgewiesenermaßen 'sauber' ist.“
Haben Verbraucher einen atomfreien Stromtarif gefunden, können sie ihn direkt bestellen. Ihrem alten Anbieter müssen sie nicht kündigen - das übernimmt der neue Versorger.
Als Folge der atomaren Katastrophe in Japan will die Bundesregierung die verlängerten Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke überprüfen.