Mosaike selbermachen - Wohnen wie die alten Römer

Köln (dpa/tmn) - Da hat man was zum Gucken: Mit Mosaiksteinchen lassen sich Muster oder ganze Bilder im Bad, der Küche und auf horizontalen Flächen wie Tischen legen. Wer die Arbeit mit den winzigen Teilchen scheut, sei beruhigt: Man muss nicht Stein für Stein kleben.

Mosaiksteinchen haben einst die Villen der alten Griechen, Römer und Phönizier geziert. Doch man muss nicht als Tourist in Südländern die Muster und Bilder aus der Ferne betrachten - auch heutzutage und hierzulande werden sie gerne verlegt. Allzu großen Aufwand müssen Handwerker nicht befürchten.

„Diese alte Technik erlebt derzeit nicht nur in Badezimmern eine Renaissance“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) in Bad Honnef bei Bonn. Auch Tische, Küchenarbeitsplatten und andere Möbel ließen sich mit selbstgestalteten Mosaiken verschönern. Zumeist werden aber kleinere Wand- und Bodenflächen in Küche oder Bad gestaltet, vor allem als akzentuierendes Element.

Als Mosaikfliesen werden bereits keramische Platten ab einem Maß von zehn mal zehn Zentimeter bezeichnet, erläutert Jens Fellhauer vom Industrieverband Keramische Fliesen + Platten in Berlin. Das, was man gemeinhin darunter kennt, ist viel kleiner - doch beim Verlegen genauso unkompliziert: Kleinere Mosaikfliesen, etwa im Maß von ein mal ein Zentimeter, werden oftmals schon vorgelegt mit mehreren Teilchen auf einer Netz- oder Papierunterlage angeboten - in fertigen Muster, Ornamenten und Szenen.

„Vorgefertigte Mosaikmatten werden wie große Kacheln mit Fliesenkleber an Wand und Boden befestigt und anschießend mit Mörtel verfugt“, sagt Wolfgang Blum, Trainer an der DIY-Academy in Köln. Genauso kommen sie auf Tische oder andere Flächen.

Die Mosaikmatten lassen sich Blum zufolge mit einer Schere oder einem Cuttermesser in die passende Größe schneiden. „Mit auf Netzen aufgeklebten Mosaiken in kleinen Formaten lassen sich leicht Rundungen und Kanten gestalten“, sagt Fellhauer. Deshalb seien die Mosaike im Mini-Format gut für Verkleidungen der Badewannen-Rundung oder abgerundeter Sitzbänke geeignet.

„Mosaike können auch lose oder sogar mit selbst hergestellten Mosaiksteinen gestaltet werden“, erläutert Blum. Aus Fliesenresten beispielsweise, die man in vielen Baumärkten günstig bekommen könne. Mit einer Mosaikzange werden sie in die gewünschte Form und Größe geschnitten und die scharfen Kanten der Fliesenreste abgeschliffen.

„Ein Mosaikbild aus einzelnen Steinen sollte der Heimwerker zunächst probeweise auslegen“, rät Blum. Zudem empfehle sich der Einsatz eines Klebers mit einer Trockenzeit von mindestens 30 Minuten - so bleibe ausreichend Zeit, die Teilstücke zu platzieren und wieder zu verschieben. Wichtig sei zudem, dass die Fugenabstände zwischen den Mosaikscherben nicht zu groß geraten.

Wie bei herkömmlichen Fliesen muss vor dem Verlegen der Mosaikelemente der Untergrund vorbereitet werden. Ideale Ausgangsbasis sei eine möglichst glatte, ebene und saubere Fläche, sagt Blum. Gipskartonplatten oder eine Tischplatte aus Holz sollten mit Tiefengrund gestrichen werden. Das verhindere, dass dem Fliesenkleber Feuchtigkeit entzogen wird.

Die Wahl des Fliesenklebers richtet sich nach dem Material der Mosaikfliesen. Durchscheinende Glas- oder Natursteinfliesen sollten mit weißem Marmor- und Granitkleber befestigt werden, denn er scheint nach dem Trocknen nicht durch. Für Keramikfliesen mit glasierter Oberfläche eignet sich ein herkömmlicher flexibler Fliesenkleber.

Die Masse wird nach dem Anrühren mit einer Glättkelle gleichmäßig aufgetragen und mit einem Zahnspachtel durchgekämmt. Die Größe der Zahnung richtet sich nach der Größe des Fliesenelements.

Nach etwa einem Tag Trocknungszeit kann das Mosaik verfugt werden Dazu wird Fugenmörtel mit einem Fugenbrett in diagonalen Bewegungen kreuz und quer in die Fugen geschoben und die Reste danach mit einem Schwamm abgewaschen. Bei Bildern, Ornamenten oder Bordüren in Fliesenbelegen sollte eine Fuge aus Silikon, eine sogenannte Bewegungsfuge, das Mosaik vom übrigen Belag abtrennen.

Auch Küchenarbeitsplatten mit Mosaiksteinen verbreiten mediterranen Charme - sie haben aber den Nachteil, dass sich die Fugen etwa durch die Kocharbeiten leicht verfärben und sich darin Bakterien festsetzen können. Möbelexpertin Ursula Geismann empfiehlt deshalb, die fertige Fläche noch mit Kunstharzlack zu versiegeln.