Teldafax setzt Energielieferungen aus

Troisdorf (dpa) - Der insolvente Energieanbieter Teldafax setzt die Belieferung seiner Kunden aus. Von Samstag (18. Juni) an übernehmen das die Grundversorger. Damit ist eine lückenlose Versorgung sichergestellt.

Der insolvente Billiganbieter Teldafax setzt die Belieferung seiner Kunden mit Strom und Gas aus. „Das Moratorium ist notwendig geworden, weil die finanzielle Lage des Unternehmens zu den gegenwärtigen Vertragsbedingungen keine Belieferung aller Kunden erlaubt“, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Biner Bähr laut Mitteilung. Momentan liefen Gespräche mit Investoren, um den Geschäftsbetrieb kurzfristig wieder auf eine solide Grundlage zu stellen. Es soll sich um Investoren aus der Branche handeln. Aus Geschäftskreisen hieß es, es könne sich bei den Verhandlungen um wenige Tage handeln.

Die Kunden müssen für die Lieferungen der Grundversorger zunächst finanziell selbst aufkommen, wie ein Sprecher Bährs sagte. Das sei aber ein geringer Aufwand. Sie besäßen jetzt ein außergewöhnliches Kündigungsrecht, könnten aber auch bei Teldafax bleiben. Derzeit hat das Unternehmen noch etwa 350 000 von ehemals rund 700 000 Kunden.

Zahlreiche Netzgesellschaften hatten in den vergangenen Monaten die Durchleitungsverträge gekündigt, weil Teldafax in Zahlungsschwierigkeiten steckte. Die Belieferung der Kunden übernahmen dann die Grundversorger. Die Kunden konnten sich anschließend aber auch neue Anbieter suchen.

Teldafax hatte am vergangenen Dienstag Insolvenz beim Amtsgericht Bonn beantragt. Finanzielle Schwierigkeiten wurden aber bereits 2010 bekannt. Das Geschäftsprinzip, bei mehrmonatiger bis einjähriger Vorauskasse günstige Konditionen zu bieten, hatte offensichtlich zu Engpässen geführt. Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt seit Monaten wegen möglicher Insolvenzverschleppung.