Befall der Kirschessigfliege dem Amt melden

Bonn (dpa/tmn) - Die Kirschessigfliege ist eine Plage: Der Schädling befällt den professionellen Wein- und Obstanbau, aber auch heimische Gärten. Er liebt besonders Obst mit weichen Schalen wie Kirschen, Pfirsiche, Tafel- oder Weintrauben sowie sämtliche Beeren.

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Die botanisch als Drosophila suzukii bekannte Art ist meldepflichtig. Ein Befall muss dem für die Region zuständigen Pflanzenschutzdienst mitgeteilt werden. Darauf weist der Verbraucherinformationsdienst aid hin.

Woran erkannt man den Befall?

Hobbygärtner sollten ein Auge auf die bedrohten Früchte haben, sobald diese beginnen, sich im Reifeprozess zu verfärben. Befallene Früchte bekommen Flecken, die aussehen, als faule das Obst. Pilzinfektionen sind dann möglich. Die hellbraunen Fliegen sind nur drei Millimeter groß. Mit einer Lupe erkennt man ihre roten Augen, die Männchen haben einen schwarzen Punkt an den Flügelspitzen, erklärt der aid.

Warum ist der Befall ein Problem?

Die Kirschessigfliege gehört zu der Gattung der Taufliegen, die auch als Obst- oder Essigfliegen bekannt sind. Im Gegensatz zu den anderen Arten befällt die Kirschessigfliege auch gesunde Früchte im Garten. Die Art stammt aus Asien und wurde erst 2008 erstmals in Spanien nachgewiesen. Seither breitet sie sich weiter in Europa aus. Das Problem: Der Schädling verbreitet sich ziemlich schnell. Bereits nach einem Tag Lebenszeit können die Weibchen Eier in die Früchte ablegen, und wieder einen Tag später schlüpft die Larve. Bei sommerlichen Temperaturen von 25 Grad dauert es dann rund neun bis elf Tage, bis die Fliege aus Larve und Puppe entstanden ist. Folglich sind mehrere Generationen in einem Gartenjahr möglich. Den Winter überstehen die Fliegen an geschützten Plätzen, bei frühlingshaften Temperaturen werden sie aktiv.

Was kann der Hobbygärtner tun?

Er muss alle Früchte vom Baum oder Strauch entfernen. Um die Eier und Larven darin abzutöten, wird das Obst in einen Plastikbeutel gegeben und für einige Zeit in die Sonne gelegt, erklärt der aid. Danach müssen die Früchte mit dem Restmüll entsorgt werden, auf keinen Fall dürfen sie auf dem Kompost landen.