Mit einem Topf voll Glück ins neue Jahr: Den Klee pflegen

Gelsenkirchen (dpa/tmn) - Wer auf der Wiese nach einem vierblättrigen Kleeblatt Ausschau hält, muss lange suchen. Es kommt nur als Mutation vor. Im Handel werden zu Silvester aber ganze Töpfe als Glücksbringer angeboten.

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Darin gedeiht die Gattung Sauerklee.

Es ist für viele das letzte Geschenk in diesem Jahr: Ein Topf mit Glücksklee. Und er hält auch nicht lange durch, meist landen die Pflänzchen Ende Januar im Müll. Doch mit der richtigen Pflege und etwas Glück lässt sich ihr Leben verlängern.

Die hierzulande heimischen Kleearten aus der Gattung Trifolium haben üblicherweise drei eiförmige, saftig-grüne Blätter. Nur durch Genveränderungen bringen sie mal vier Blätter hervor. „Diese sind aber natürlich eine Rarität“, erzählt Nicola Fink vom Berufsverband Deutscher Floristen in Gelsenkirchen. „Und hat man endlich eines gefunden, dann wird die ausdauernde Suche belohnt und einem Glück beschert, heißt es.“

Aber mit dem Glücksbringer von der Wiese hat der Klee aus dem Laden außer dem Erscheinungsbild wenig gemeinsam. „Im Handel dominiert der vierblättrige Sauerklee Oxalis tetraphylla“, erläutert Olaf Beier vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner. Seine Blätter haben jeweils vier Untergliederungen, die wie vier Herzen mit ihren Spitzen aus der Blattmitte zu entspringen scheinen.

Der vierblättrige Sauerklee ist in Mexiko zu Hause. Hierzulande wird er punktgenau für den Jahreswechsel kultiviert. Die Zwiebeln kommen Anfang bis Mitte Oktober in Töpfe, erläutert Produktionsleiter Martin Schmitz von der Gärtnerei Weber in Ockenfels bei Linz am Rhein. „Die Zwiebeln werden bei 14 bis 16 Grad angetrieben und dann trocken und kühl weiterkultiviert.“

Dass sein Glücksklee eine gute Qualität hat, erkennt der Käufer an den Stilen. „Sie sollten kurz und kräftig sein“, sagt Beier. „Ideal ist ein Verhältnis der Topfhöhe zur Stiellänge von drei zu eins.“ Lange Stile wirken nicht nur labberig, sie sind auch ein Zeichen dafür, dass die Pflanze zu lange in der Wärme oder auch im Dunkeln stand. Der Topf sollte gut gefüllt und alle Stängel gleichmäßig verteilt sein. Die Blättchen dürfen keine braunen Ränder oder Flecken aufweisen. „Töpfe, die bei frostigem Wetter vor der Ladentür angeboten werden, sollten stehen gelassen werden: Glücksklee ist nicht winterhart“, erklärt Fink.

Soll der Glücksklee länger als nur ein paar Wochen Freude machen, dann wird er am besten umgetopft. „Der neue Topf sollte am Rand ein bis zwei Zentimeter größer sein als der alte“, so Beier. An das Substrat und das Gefäß stellt der Glücksklee keine besonderen Ansprüche, wohl aber an den Standort. „Ideal ist ein sehr heller, möglichst kühler Platz“, empfiehlt Schmitz. Dort behält der Glücksklee seine kompakte Form. „Am besten wird er relativ trocken gehalten, auch das begrenzt das Wachstum.“ Das Gießwasser muss zwischen den Zwiebeln rasch abtrocknen können, damit diese nicht zu faulen beginnen. Wer auf Nummer sicher gehen will, wässert von unten.

Der Glücksklee ist damit als Zimmerpflanze recht empfindlich. Wer ihn aber bis nach den Frösten gut pflegt, der kann ihn dann nach draußen bringen. „Glücksklee macht sich gut mit Primeln, Hornveilchen, Bellis und Frühlingsblühern in einer Schale und ist hervorragend als Unterpflanzung von sommerlichen Kübelpflanzen geeignet“, zählt Beier auf. Von Juni bis August bildet der Sauerklee Blüten.