Jobs gibt’s auch für ältere Semester

Generation 50 plus: Zeitarbeit dient als Sprungbrett für den Wiedereinstieg in edn ersten Arbeitsmarkt. Vier Experten gaben bei unserer Telefonaktion Tipps.

Düsseldorf. Rund um das Thema Berufschancen bei über 50-Jährigen drehte sich am Dienstag unsere Telefonaktion. Erfahrene und gut ausgebildete Arbeiter sind wieder gefragt. Doch wie schaffen sie den Wiedereinstieg ins Berufsleben? Vier Experten aus der Arbeitsverwaltung und Wirtschaft gaben wertvolle Tipps. Wir haben nachfolgend die wichtigsten Fragen zusammengestellt.

Zunächst empfiehlt es sich, mit dem Arbeitsvermittler über die eigene Situation zu sprechen. Darüber hinaus bieten Bildungsberatungsstellen der Stadt, wie zum Beispiel die Volkshochschule, Möglichkeiten zur Förderung an. Auch bei der IHK oder anderen Kammern können sich Interessenten Rat holen, ebenso wie über das Internetportal der Arbeitsagentur unter www.arbeitsagentur.de und auf der Seite www.weiterbildung.in.nrw.de. Allgemeine Informationen zum Thema gibt es unter www.erfahrung-ist-zukunft.de.

Nur, wenn sie möglichst praxisnah und auf einen konkreten Arbeitsplatz hin ausgerichtet ist. Auch müssen sich die Eingliederungschancen durch eine weitere Fortbildung deutlich verbessern.

In den Beratungsstellen der Arbeitsagentur bekommt man ersten Rat. Kommt eine Bewerbung zurück, rät Alexander von Hagens, gezielt nachzufragen, warum die Bewerbung abgelehnt wurde. Nur so besteht die Möglichkeit, an seinen Fehlern zu arbeiten. Geht es um das Schreiben von Bewerbungen, sind die meisten Älteren nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Mit speziellen Trainings, die von der Arbeitsagentur, der Arge oder den Kammern angeboten werden, lässt sich das Defizit aufarbeiten. Sind die Bewerbungsunterlagen komplett, sollte sich diese beispielsweise noch der Partner durchlesen.

Auf der Internetseite www.firmendatenbank.de sind über 200 000 Profile großer und mittelständischer Unternehmen registriert. Auch im Branchenbuch, bei der Arbeitsagentur und der IHK kommen Arbeitssuchende an Adressen.

Das Medium sollte auf jeden Fall genutzt werden. Einige Unternehmen wollen sogar ausschließlich Online-Bewerbungen.

Zeitarbeit ist oft eine sehr gute Plattform, um sich weiter vermitteln zu lassen. "Außerdem sind die Unternehmen, die Zeitarbeit anbieten, Älteren gegenüber sehr aufgeschlossen", weiß Mechthild Teupen von der IHK. Das Image von Beschäftigten, die bei einer Zeitarbeitsfirma unter Vertrag sind, ist zudem äußerst positiv. Teupen: "Sie gelten als engagiert, motiviert, flexibel und willensstark."

Eine komplette Berufsausbildung lohnt sich nicht, weil sie zu keinem beruflichen Durchbruch führen würde. Die junge Konkurrenz ist einfach zu groß. Qualifizierungen wie EDV-Kenntnisse bauen dagegen auf dem vorhandenen Wissen auf und sind sogar ein Muss. So kann das erweiterte Fachwissen in einer vergleichbaren Tätigkeit angewendet werden.

Ja. So genannte Eingliederungszuschüsse helfen Älteren, eine neue Stelle zu finden. Diese können Unternehmen auf Antrag bei der zuständigen Arge beziehungsweise Arbeitsagentur erhalten, wenn sie Beschäftigte mit Vermittlungshemmnissen einstellen. Für ältere Arbeitnehmer, die das 50. Lebensjahr vollendet haben, kann der Zuschuss bis zu 36 Monate gewährt werden und für das erste Beschäftigungsjahr bis zu 50 Prozent des Arbeitsentgelts betragen.