Mutmachbuch: Kinder nehmen Kindern die Angst vor den Ärzten
Im „Mutmachbuch“ stehen Sprüche und Geschichten, die kleine Patienten aufmuntern sollen.
Düsseldorf. „Hallo, Du brauchst keine Angst vor dem Arzt zu haben. Der beißt nicht, der hat nämlich schon gegessen“, schreibt ein Schüler der Erkrather OGS an der Falkenstraße. Mit bunten Bildern von einem verzehrten Apfel und einer angebissene Tafel Schokolade möchte er seine lustig gemeinte Aufmunterung unterstreichen.
Dieser Spruch steht im neuen „Mutmachbuch“, mit denen Grundschülern anderen Kindern die Angst vor dem Arztbesuch nehmen möchten. 500 Grundschulkinder aus dem Rheinland hatten sich an dem Autorenwettbewerb der AOK und der Ärztekammer Nordrhein beteiligt — 50 Beiträge haben es ins Buch geschafft. Darunter auch kurze Geschichten, Comics und Gedichte, wie folgendes von Daniel aus Aachen. „Nie verzagen in deinem Mut, auf die Ebbe folgt die Flut. Geht’s dir schlecht, es wird wieder gut!“
In einer Auflage von 10 000 Exemplaren sollen die Bücher an Arztpraxen und Krankenhäuser verteilt werden — 1000 Bestellungen sind bereits eingegangen. Das Ziel der Initiatoren des Mutmachbuchs ist eine höhere Teilnahmequote an Vorsorgeuntersuchungen. „Die Ängste der Kinder vor ärztlichen Eingriffen wollen wir mit dem Buch abbauen“, sagt Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein.
Die Quote liegt bei den drei bis zehnjährigen Kindern bei 82 Prozent — in sozial schwachen Haushalten liegt sie bei 72 Prozent. „Wir würden uns schon wünschen, dass die Quote in einigen Jahren an die 100 Prozent reicht“, sagt Rolf Buchwitz, Vize-Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. Dadurch könnten chronische Erkrankungen, wie Diabetes, verhindert werden.
Das „Mutmachbuch“ ist Teil des Programms „Gesund macht Schule“, an dem sich 300 Schulen beteiligen. Kinder sollen darin auch lernen, sich bei Arztbesuchen richtig ausdrücken zu können und ihren Körper besser kennenlernen.