Reisen: Traumziele aus dem Internet

Immer mehr buchen im Netz. Dort findet man auch hilfreiche Bewertungen.

Düsseldorf. Wenn es um ihr Reiseziel geht, blicken die meisten Deutschen zuerst ins Web: "Laut einer Studie vom Januar 2008 buchen 38 Prozent der Deutschen Reisen im Internet, 71 Prozent informieren sich online über das Thema Urlaub", weiß Jan Oetjen, Geschäftsführer vom Reiseportal Lastminute.de in München (www.lastminute.de).

Die Vorteile der Online-Recherche liegen auf der Hand: Im Netz lotet der Urlauber in spe in aller Ruhe anhand von Bildern, Videos und den Meinungen anderer Reisender aus, ob ihm Unterkunft, Ort und nähere Umgebung gefallen.

Online kann er mehrere Angebote direkt vergleichen. Liegt die Unterkunft wirklich am Strand, ist es dort tatsächlich ruhig? Im Internet beraten sich die Urlauber gegenseitig.

Wer sich auf einen klassischen Reiseführer verlässt, fühlt sich vor Ort oft ziemlich allein gelassen. Warum? Die Infos sind meist veraltet. Die irreführenden Angaben sind mit ein Grund dafür, warum Urlauber-Portale boomen.

Hier sind die Infos nicht nur aktuell, der Reiseanwärter kann auch Fragen stellen, auf die er direkt eine Antwort erhält. Doch Vorsicht: Bewertungsportale fallen mitunter auf Manipulationen herein, hat die Berliner Stiftung Warentest entdeckt.

Tipp: Grundsätzlich mehrere Portale abklappern, um ein realistisches Bild zu gewinnen. Einige beliebte Ankerplätze für Urlauber im Netz:

Bei der Mitmach-Community können Besucher sich mit dem Hochladen von Bildern und der Abgabe von Bewertungen zu Ausflugszielen oder Hotels eine kleine Provision verdienen.

Das funktioniert nach einem ausgeklügelten Stufensystem, in dem der Anwender sich langsam nach oben arbeiten kann. Der Anbieter gestattet es, Reise- und Testberichte von externen Seiten zu verwenden. Sprache: Deutsch.

Eine Spezialität von HolidayCheck sind Bewertungen über Kreuzfahrtschiffe. Die Schiffe lassen durch die Vergabe von Ankern benoten - 1 Anker = sehr schlecht, 6 Anker = sehr gut. Bisher sind mehr als 2300 Bewertungen eingelaufen. Der Clou: Mit Bildern und selbst gedrehten Videos unterstreichen die Besucher ihre veröffentlichten Texte. Sprache: Deutsch.

Travelistic gilt als das "YouTube" der Reisebranche. Unter den Clips befindet sich auch Filmmaterial kommerzieller Anbieter. Gut: Die Filmchen lassen sich über das integrierte Google Maps suchen. Landkarten in den Profilen der Mitglieder zeigen ehemalige und künftige Reiserouten. Sprache: Englisch.

Im Urlaub darf vor allem eines nicht fehlen: die richtige Begleitung. Dieses Manko will Jan Winkler mit seinem Reiseportal beheben. Zur Zeit warten rund 30 000 angemeldete Nutzer bei Traveling World auf einen Partner. Wer Glück hat, findet so vielleicht sogar den Lebensgefährten.

Auch sonst geht es hier rege zu: "Das Forum, ein eigener Blog oder das eigene Fotoalbum werden sehr gut angenommen", sagt Winkler. Zudem bietet der Berliner sogar noch einen Wetterservice an. Sprache: Deutsch.

Im Katalog gibt es bekanntlich nur Traumhotels. In der Realität entpuppt sich manche Nobelherberge dann als ungepflegte Absteige. Um solche Missgeschicke im Vorfeld zu vermeiden, können Urlauber unter Trip Advisor nachlesen, wie andere Reisende das anvisierte Hotel beurteilen.

Für Kriterien - wie Sauberkeit, Service und Abendessen - gibt es Punkte zwischen Null und Fünf. Sprache: Deutsch.