Erdbeeren: Jetzt schmecken sie wieder

Rot, reif, lecker – die Saison für die beliebteste Obstart Deutschlands hat begonnen. Doch das Vergnügen ist nicht ganz billig: Derzeit kosten die Früchte rund drei Euro pro 500 Gramm.

Düsseldorf. Endlich! Erdbeeren aus heimischen Gefilden sind wieder da. Der Deutschen liebste Obstart aus heimischem Anbau gibt’s ab sofort wieder bei vielen Landwirten direkt ab Hof und natürlich auf Märkten und im Einzelhandel.

"In diesem Jahr sind die Früchte wieder besonders lecker", sagt Bernhard Rüb, Sprecher der NRW-Landwirtschaftskammer. "Die vielen Sonnenstunden im Mai haben den Reifeprozess begünstigt und das eher kühle Frühjahr schon mehr als wettgemacht."

Ganz billig ist das Vergnügen mit den heimischen Erdbeeren allerdings nicht: Für von Erntehelfern gepflückte Früchte müssen die Verbraucher nach Angaben der Landwirtschaftskammer derzeit zwischen 2,50 und 3Euro pro Pfund zahlen.

Billiger wird’s natürlich beim Selber-Pflücken. Rüb: "Da bewegen sich die Preise zwischen 1,60 und 2 Euro pro Pfund." Zahlreiche Landwirte an Rhein und Ruhr bieten diese Möglichkeit inzwischen an: Mittlerweile gibt es mehr als 400 Selbstpflückfelder in NRW, das mit rund 2300 Hektar Anbaufläche neben Baden-Württemberg und Niedersachsen zu den wichtigsten Anbauregionen Deutschlands zählt.

Um die Erdbeeren früher ernten zu können, verwenden Obstbauern zunehmend Abdeckungen aus Folie oder Flies. Auch Folientunnel kommen mehr und mehr zum Einsatz. Rüb: "Das bietet einerseits Schutz vor Kälte, speichert andererseits die Sonnenwärme, sodass die Früchte schneller reifen und einen noch intensiveren Geschmack haben."

Folientunnel haben noch einen weiteren Vorteil: Zur intensiven Bestäubung der Pflanzen können dort gezielt Hummel-Völker mit 70 bis 90 Tieren eingesetzt werden.

Normalerweise dauert die Erdbeer-Saison bis in den August. Doch mit dem Stroh-Trick können die Erzeuger das Saisonende sogar um knapp zwei Wochen hinauszögern. Rüb erklärt: "Ein Teil der Pflanzen wird im Januar und Februar mit Stroh bedeckt, um die Kälte im Boden zu speichern. Dadurch verzögert sich die Blüte der Pflanzen und entsprechend länger kann geerntet werden."